Kommisarin und die Sekte              

 Es war ein verlassener und düsterer Ort. Hier gab es nichts außer einem alten, großen, leerstehenden Haus. Der Anblick ließ dem Betrachter einen Schauer über den Rücken laufen. Niemand mochte annehmen, dass hier geheimnisvolle Dinge statt fanden. An der kaputten Eingangstür waren die Reste eines Graffitis zu erkennen. Wenn man das Haus genauer betrachtete, bemerkte man im 2. Stockwerk den Lichtschein einer Kerze. In dem Raum knieten etwa 15 Jugendliche vor einem Podest  waren zwischen 16 und 18 Jahren alt. Auf dem Podest stand ein junger Mann, der nicht älter als 27 schien und beugte sich zu einem Tisch, der neben ihm stand. Ein Mädchen, noch sehr jung, lag darauf. Man merkte ihr an, dass sie panische Angst hatte. Sie wurde von zwei Jugendlichen festgehalten. Der Mann zog ein Messer hervor und ritzte ihr jeweils einen Skorpion auf die Handgelenke. Das Mädchen verzog schmerzvoll das Gesicht. Sie war nicht in der Lage zu schreien. Als das Ritual beendet war und die Jugendlichen das Blut des Mädchens getrunken hatten wurde die Leiche sorgfältig in Tücher gewickelt und der Mann fiel vor zwei großen Skorpionen hinter dem Tisch auf die Knie und fing an sie zu beschwören, zwischen den Skorpionen hing ein großer Banner mit eine purpurnen Z.
Zur gleichen Zeit im K11: Michael, Branco, Alex und Gerrit hatten einen neuen Fall bekommen. Es ging um eine Sekte namens „The Skorpions“, deren Rituale verboten waren. Sie opferten unschuldige Menschen und tranken anschließend ihr blut. „Einen solchen Fall hatten wir noch nie.“, meinte Alex zu ihren Kollegen. „Alex hat recht. “, stimmte Michael ihr zu. „Ich möchte nicht gern ein Opfer von ihnen sein.“ „Wer will das schon?“, fragte Branco „Ich meine, dass ist doch krank so was.“ „Grauenvoll“, meinte Gerrit. Sie recherchierten noch eine Weile, bis sie dann nach hause gingen. Alex wollte noch schnell zur Sparkasse fahren um Geld abzuheben. Als sie aus ihrem Auto stieg, bemerkte sie in einiger Entfernung eine Gruppe von Jugendlichen. Sie Schätzte sie auf 17 bis 18 Jahren. Sie trugen alle die gleichen Lederjacken auf deren rücken ein purpurnes Z prangte. Etwas abseits von ihnen stand Mann an einen Baum gelehnt und sah zu ihr herüber. Alex schätzte ihn auf 27 vielleicht auch 28 Jahre. Sie kümmerte sich nicht weiter um die Jugendlichen und ging in die Bank. Als sie nach einigen Minuten wieder herauskam stand der Mann immer noch an den Baum gelehnt und rauchte eine Zigarette. Sie bemerkte, wie er ihr mit seinem Blick folgte, bis einer aus seiner Gruppe ihn rief und er endlich den Blick von Alex abwandte. Dieser war es nur recht. Michael, branco und Gerrit waren gleich nach der Arbeit nach hause gefahren, weil sie sehr müde waren.

Als Branco Vukovic am nächsten morgen aufwachte und auf seinen Wecker sah, erschrak er. Er hätte schon längst im K11 sein müssen. Hastig zog er sich an und fuhr in Richtung Büro. Als er dort ankam, bemerkte er zwei Gruppen von Jugendlichen. Sie hatten dieselben Lederjacken an, nur  mit dem unterschied, dass auf den Rücken der einen Gruppe ein purpurnes spitzes T stand und auf den Jacken der anderen Gruppe ein Z. Branco fragte sich, was sie wohl vor dem Gebäude verloren hatten. Er wunderte sich erst recht, was ihn alle anstarrten. Er sah hinunter auf seine Schuhe und bemerkte, dass er noch seine Hausschuhe trug. Er lief rot an und ging zügig ins Gebäude.

Die Zorros und die Tribes gingen sich, wenn sie es vermeiden konnten, meistens aus dem weg. Sie hassten sich wie die Pest. Doch nun war einer der Momente gekommen, wo dies unvermeidlich war. Zorro löste sich von seiner gruppe und ging auf die Tribes zu. Tribe bemerkte ihn und kam ihm entgegen. Ihre Blicke trafen sich und in ihnen spiegelte sich der blanke Hass. Die Zorros und die tribes, die sich bis eben noch über Branco lustig gemacht hatten, verstummten und sahen schlagartig und sahen zu ihren Chefs, die sich nun Auge in Auge gegenüberstanden.  Wenn die Zorros und die Tribes sich begegneten, gab es meistens Krieg. „Zorro, was erweist mir die Ehre?“, sprach Tribe mit öliger Stimme. „Warum habt ihr gestern vor unserer Grotte rumgelauert?“, fragte Zorro wütend. Die Grotte war das Hauptquartier der Zorros. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht Bruderherz. Zorro wollte die Antwort auch nicht wissen, weil er sie genau wusste. Die Tribes hatten sie beim Kiffen beobachtet. Sie hatten mal wieder die Sau raus gelassen, Joints geraucht und Haschisch genommen. Mit einem Lächeln drehte sich Tribe um, rief seine Gang und sie gingen in Richtung Parkt davon. Die Zorros verschwanden in entgegen gesetzter Richtung. Branco musste sich im Büro von seinen Kollegen die Kommentare zu seinen Schuhen anhören. Ihm war es jetzt erst recht peinlich. Sie recherchierten noch eine Weile  nach „The Skorpions.“ Doch leider wieder ohne Erfolg. Gerrit ging etwas früher, weil er sich nicht wohl fühlte. Kurze zeit später machten auch die anderen Feierabend. Als Alex auf dem Weg nach hause war, bemerkte sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite wieder eine Jugendgang. Sie hatten auf ihren Lacken ein spitzes T. Alex bemerkte einen Mann der bei der Gruppe stand. Er drehte sich um und Alex konnte ihren blick nicht von ihm abwenden. Sie merkte nicht, wie sie über eine rote Ampel fuhr. Lautes Hupen lies sie aufschrecken, aber es war bereits zu spät. Ein Auto  hatte sie gerammt. Sie fluchte. Außer einem schock war sie unverletzt. Sie rief Michael an, der versprach sofort vorbei zu kommen. Die Polizei war bereits verständigt. Als Michael kam, war Alex erleichtert. Er hatte sogar branco mitgebracht. Alex sah noch einmal in die Richtung der Tribes. Der junge Mann stand immer noch bei ihnen.                                                                                                            Alex sah ihn an. Diese Statur, dieser Körper…. Branco und Micha hatten bereits bemerkt, dass Alex ihnen nicht zuhörte. Sie folgten ihrem Blick und mussten grinsen. Mit Mühe konnte Alex den Blick wieder von tribe losreißen. „Was grinst ihr beiden denn so?“, fragte sie ihre Kollegen. „Ich glaub, Alex ist verliebt“, raunte Branco Micha ins Ohr. Doch Alex hatte es gehört. „Halt die Klappe Branco.“ Als die Polizei kam, stellte Alex mit bedauern fest, dass die Jugendlichen und ihr Anführer sich verzogen hatten. Als die Befragung durch die Polizei zu Ende war (was sehr lange gedauert hatte, weil der beteiligte Fahrer Fahrerflucht begangen hatte und Alex sich nur an wenig erinnern konnte, da ihr der Mann im Gedächtnis rumschwirrte) fuhr Alex endlich nach hause. Als sie daheim angekommen war, lies sie sich auf der Couch nieder und dachte noch einmal über sie Jugendgangs nach, die ihr begegnet waren. Beide Gruppen hatten die selbe Kleidung, mit dem unterschied, dass die einen ein Z und die anderen ein Tauf ihren Jacken hatten. Die  Gruppe, die ihr bei der Bank begegnet war, trug ein Z. Sie erinnerte sich noch daran, dass sie einige Blicke auf sich gezogen hatte, bis sie in ihr Auto stieg, was ihr sehr unangenehm war.

 

Am nächsten Morgen im K11:Branco sah gerade aus dem Fenster und erblickte vor dem Gebäude Tribe. Was will der denn hier, fragte er sich, doch er sprach es nicht laut aus. Da fiel ihm Alex´ Unfall ein und wie sie diesen Mann angestarrt hatte. Da lag etwas zwischen den beiden in der Luft, das hatte branco gespürt. Er wollte Alex darauf aufmerksam machen, ohne dass Michael etwas mitbekam. Der saß an seinem Schreibtisch, hatte die Beine übereinander geschlagen und rauchte seine Zigarette. Da kam Branco eine Idee. „Michael, ich störe dich ja nur ungern, aber meine Gummibärchen sind alle und Alex möchte bestimmt auch was Süßes:“ Michael wollte protestieren, doch da wurde er von Alex unterbrochen. „Da sag ich nicht nein“ Und Micha blieb nichts anderes übrig als für seine Kollegen Naschereien zu besorgen. Als Micha zur Tür herausgegangen war, machte Branco Alex auf Tribe aufmerksam. Branco stand immer noch am Fenster, er war sich sicher, dass Tribe ihn schon längst bemerkt hatte. „Was gibt´ s denn da draußen so spannendes?“, fragte Alex, stellte sich neben Branco ans Fenster und sah ebenfalls hinaus. Als sie Tribe entdeckt hatte, wie er dort unten stand, bleib ihr blick wieder an ihm hängen. „Willst du nicht mal runter zu ihm gehen?“, fragte Branco vorsichtig seine Kollegin. Diese erwiderte: „Mensch Branco, ich kann nicht einfach da runter zu ihm gehen, wer weiß, auf wen er watet?“ Branco wusste die Antwort, Alex sah es ihm an und meinte: „Er wartet doch nicht etwa...?“ Branco nickte. Sie gab sich einen Ruck  und ging zur Tür. „Das bleibt unter uns, okay?“ Michael kam mit zwei Tüten Goldbären herein und Alex ging an ihm vorbei in Richtung Ausgang. „Wo will Alex denn hin?“, fragte Michael verwundert. „Sie will nur kurz zum Staatsanwalt.“, log Branco. Als Alex auf dem Parkplatz war, zögerte sie einen Moment. Sollte sie wirklich  zu ihm hingehen? Doch die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Tribe hatte sie gesehen und kam auf die zu. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Hallo“, meinte sie schüchtern. „Hi“, entgegnete er. Ihr fiel auf, dass er genauso unsicher war wie sie. „Wartest du…ich meine…warten sie auf mich?“ Blöde Frage, dachte Alex. Natürlich wartet er auf mich. Er sah ihr an, dass es peinlich für sie war. „Sie können mich ruhig duzen.“, sagte er frei heraus. Dies verwirrte Alex. „Wie ich sehe, haben sie den Unfall gut überstanden…“, erwiderte er. Nur weil du dabei warst, dachte Alex. „Ja ganz gut. Muss wohl einen Schutzengel an Bord gehabt haben.“ Auf einmal fiel ihr etwas auf. Es waren so viele dinge auf einmal: Er war allein. Sie hatte ihn sonst immer in Begleitung einer Gruppe Jugendlicher gesehen. „Es geht mich ja nichts an…, aber wo…“, sie konnte ihren Satz nicht zu ende bringen. „Sie meinen, wo die anderen sind?“, fragte er. Sie nickte verlegen. „Die hab ich weggeschickt.“ Alex Herz setzte für ein paar Sekunden aus. Er hat sie weggeschickt…nur…nur um mit…um mit mir allein zu sein… Da holte Tribe sie in die Realität zurück. „Haben sie damit ein Problem?“, wollte er wissen. „Nein, nein überhaupt nicht. Es ist mir nur aufgefallen,  weil ich sie…ähm…dich meistens mit deiner Gruppe gesehen hab.“ Er gab sich mit dieser Antwort zufrieden und hakte nicht weiter nach. „Woher wussten sie eigentlich, dass ich hier arbeite?“ Ihr kam der unangenehme Gedanke, dass er ihr heimlich gefolgt sein könnte. „Ich bin mit meiner Gruppe selten hier…und…naja…als wir dann gestern hier vorm Gebäude waren, ist mir ein Mann aufgefallen der noch seine Hausschuhe anhatte, er lächelte. Er sieht echt süß aus, wenn er lacht, dachte Alex. Sie lachte ebenfalls. Er fuhr fort: „Gestern, als sie den Unfall hatten, hab ich ihn dann wieder erkannt. Ich nehme an, es ist ihr Freund?“ Branco und mein Freund?, dachte Alex. Naja, süß ist er ja, aber Branco und ich? Niemals. Laut sagte sie: „Nein, dass ist nicht mein Freund sondern ein Kollege von mir.“ „Oh…“, es machte ihn verlegen. Alex glaubte so etwas wie ein funkeln in seinen Augen zu sehen. Ihr Blick blieb an seiner Stirn hängen. Hinter seinem Haarschopf konnte sie eine verblasste Narbe in der Form eines Z erkennen. Er musste es bemerkt haben, denn er wandte sich von ihr ab. Alex fand dies schon seltsam, doch sie hakte nicht nach. Sie standen einfach nur da und schwiegen. Er sah ihr nicht in die Augen. Alex war sich nicht sicher, wie sie sich verhalten sollte. „Hey…ich…ich wollte dich nicht…verletzen.“ „Schon okay.“ Alex kam sein verhalten ziemlich merkwürdig vor, aber darüber dachte sie nicht weiter nach. Es wurde langsam Zeit, dass sie wieder ins Büro ging. Tribe hatte einen ähnlichen Gedanken.

 

 

„Ähm…ich halte sie jetzt schon so lange von der Arbeit ab…ich will ja nicht unhöflich sein…“ Alex sah auf die Uhr. Sie standen jetzt schon eine halbe Stunde draußen und quatschten. „Ja dann geh ich mal besser. Meine Kollegen fragen sich bestimmt schon wo ich bleibe.“ „Bis dann.“, meinte er, schenkte ihr zum Abschied ein lächeln und ging davon. Alex stand wie versteinert da und sah tribe nach, bis er um die ecke verschwunden war. Dann ging sie zurück ins Büro zu Michael und Branco. Tribe ging zügig Richtung Park. Er konnte es nicht fassen. Er hatte mit ihr geredet. Er hatte ein richtiges Gespräch mit ihr zustande gebracht. Aber sie hatte auch seine Narbe bemerkt. Hoffentlich zog sie daraus keine falschen Schlüsse. Er war im Park angekommen und hielt Ausschau nach seiner gang. Er entdeckte sie im Schatten  einer großen Buche. Einige lehnten am Stamm und unterhielten sich. Andere schliefen im Gras. Ratte und Spinne (seine engsten vertrauten) unterbrachen ihr Gespräch, als sie ihn bemerkten. Ratte war ein 17jähriges Mädchen mit schulterlangen schwarzen Haaren. In ihrer schwarzen Jacke und in ihren Stiefeln sah sie umwerfend aus. Spinne war ein ca. 18jähriger Junge. Er hatte ebenfalls schwarzes Haar, das er zu einem Iro trug. „Gab es irgendwelche Zwischenfälle?“, wollte Tribe von Spinne  wissen. „Die Zorros sind uns über den Weg gelaufen.“ „Verdammt.“, fluchte er. Spinne fuhr fort: „Einige von ihnen haben  sich Nicky vorgenommen…“ Spinne und  ein paar andere haben versucht, sie wegzuscheuchen, aber es half nichts. Wir mussten tatenlos zusehen. Wir konnten nichts machen. Nach ein paar Minuten haben sie dann von Nicky abgelassen“, setzte Ratte hinzu. Wir haben alles versucht, aber sie wissen ja selbst, wie stark die Zorros und ihr Anführer sind.“ Das wusste Tribe durchaus. Er sah zu Nicky herüber. Sie hatte mal wieder ihr Messer in der Hand und ritzte sich. Als sie ausblickte und ihrem Boss in die Augen sah, steckte sie das Messer weg. Sie wusste, dass Tribe es nicht duldete, wenn, man mit seinen Waffen rumspielte und schon gar nicht dort, wo man beobachtet werden konnte. Tribe ging zu Nicky. Spinne und Ratte folgten ihm. „Alles okay bei dir Nicky?“ Sie nickte. Sie sah schlimm aus. An den Handgelenken konnte man deutliche Hämatome erkennen. Ihr sonst so fröhliches Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt und an Armen und Beinen hatte sie zahlreiche blaue Flecke. Die Zorros besaßen mehr und gefährlichere Waffen als die Tribes. Um genauer zu sein, die Tribes waren den Zorros unterlegen. Jetzt wandte Tribe sich der ganzen Gruppe zu. „Okay Leute. Machen wir, dass wir hier wegkommen, bevor noch jemand auf die Idee kommt und Streit mit uns will.“ Nachdem alle ihre Utensilien eingesammelt hatten, machten sie sich auf den Weg in den Bunker, ihr Hauptquartier.

Alex war inzwischen wieder im Büro. Als sie einen Augenblick allein waren, löcherte Branco sie mit fragen. Sie konnte ihn nur mit Mühe zum Schweigen bringen. Den restlichen Tag verbrachten sie mit Büroarbeit. Alex war mit ihren Gedanken wie so oft bei tribe. Das Telefon klingelte. Branco nahm ab: „Vukovic,K11. Hey Gerrit. Super dann bis morgen.“ Er legte auf. „Leute das war Gerrit. Er hat sich auskuriert und kommt morgen wieder. „Das ist ja mal eine erfreuliche Nachricht.“, meinte Michael. „Dann kann er ja morgen den ganzen Bürokram machen.“ „Ich glaub nicht, dass er darüber so begeistert sein wird.“, meinte Branco grinsend.

 

„Alex?“, fragte Michael. Sie zeigte keine Reaktion und träumte weiter vor sich hin. „Alex“ „Ja? Was gibt’s?“ „Gerrit kommt morgen wieder.“, erwiderte Branco. „Oh toll.“ „Sag mal Alex, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Micha. „Ja! Was soll denn mit mir sein?“ „Du bist in letzter Zeit so anders. So ruhig…als ob du verliebt wärst.“, setzte er hinzu. „Ich und verliebt?“, fragte sie und sah ihre Kollegen mit ungläubig an. Branco zuckte mit den Schultern. „Wer weis?“ „Du musst doch zugeben, dass du diesen Mann so toll findest.“, sagte Michi. Alex überhörte diese Bemerkung und wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu. Was Michael gesagt hatte stimmte. Ja, sie fand Tribe wirklich toll, doch er war 28 und sie 35. Da lagen einige Jahre dazwischen.  „Warum verabredest du dich nicht mal mit ihm?“, wollte Michael wissen. Er wusste ja nicht, dass sie Tribe erst vor 15 Minuten begegnet war. „Michael, ich bitte dich. Er hat doch besseres zu tun, als sich mit mir zu verabreden.“, erwiderte sie. Branco und Micha waren sich in dieser Sache  nicht so sicher.

Bei den Zorros: „Denen haben wir es mal wieder gezeigt“, meinte Schlange zu Zorro. „Da muss ich dir Recht geben Schlange. Aber eins gibt mir Rätsel auf. Tribe lässt seine Gruppe normalerweise nicht alleine. Warum also waren die Tribes heute im Park? Ohne ihn?“ „Ich hätte eine Vermutung.“, erwiderte Schlange. „Nur raus damit.“ „Es könnte doch möglich sein, dass er sich mit dieser blonden Frau getroffen hat.“ Natürlich. Warum bin ich da nicht selbst draufgekommen, fragte sich Zorro. Der soll bloß die Finger von ihr lasen. Da kam ihm Plötzlich eine Idee. Er und Tribe waren Zwillingsbrüder und sahen sich daher zum verwechseln ähnlich. Er musste nur noch eine Jacke von den Tribes bekommen und schon war der Plan perfekt.

Tribe wusste nichts von den Plänen seines Bruders. Woher auch? Sie gingen sich ja so gut wie möglich aus dem Weg und was gingen dem einen schon die Probleme des anderen an? Zwischen den Zorros und den Tribes gibt es aber noch eine ganze Menge mehr Unterschiede. Die Zorros brachten blutige Opfer. Die Tribes waren da anders. Sie machten sich nichts aus Opfern und beten. Es war auch so, dass den Zorros mehr Respekt entgegengebracht wurde als anderen Gruppen, was wahrscheinlich daran lag, dass sie grausame Methoden anwandten um weitere Mitglieder zu bekommen und weil es heutzutage mehr gewaltbereite Menschen gibt, als sonst, sind die Zorros die größte Gruppe überhaupt. Sie legten sich sonst mit anderen Jugendgangs wie zum Beispiel den Tribes an, doch neuerdings trieben sich einige von ihnen an Schulen rum und erpressten bzw. terrorisierten einzelne Schüler. 

Am nächsten Tag im K11: Branco und Alex arbeiteten an dem Fall „The Skorpions“ „Wie lange tappen wir hier noch im dunkeln?“, meinte Branco. „Das frag ich mich auch.“, antwortete Michael, der gerade mit Gerrit zur Tür hereinkam. „Morgen zusammen.“, meinte er. „Was ist denn grad der aktuelle Fall?“, erkundigte er sich. „Michael hat nur erwähnt, dass er mehr arbeit gibt.“ „Was noch mehr arbeit?“, stöhnte Branco. „Als ob wir hier nicht genug arbeit haben.“ „Wir sind immer noch bei dem Fall „The Sporpions“, meinte Alex. „Moment mal…da fällt mir was ein. Als ich gestern Abend joggen war, bin ich durch den Park gegangen und da sind mir ein paar Jugendliche aufgefallen und so ein Typ aufgefallen. Der war ungefähr in Brancos  Alter.“ „In Brancos Alter sagst du?“, fragte Alex. „Ja“. „Hatte der ne Lederjacke an?“ „Ja“ Michael sah erstaunt von Gerrit zu Alex und wieder zurück. Er verstand nur Bahnhof. Branco, der auch nicht so recht wusste, was Alex von Gerrit wollte, ging jetzt ein Licht auf. „Warte…der hatte ein Z.“ „Diese Typen sind nicht grad die freundlichsten. Die lungern jetzt sogar an Schulen rum.“, meinte Branco. „Genau und darum sollen wir uns jetzt auch noch kümmern.“, sagte Michael.“ Kann las nicht die Landespolizei machen. Das passt doch gar nicht in unser Gebiet.“ „Tja Alex, dass hab ich den Kollegen auch gesagt, aber die meinten, dass hängt mit unserem aktuellen fall zusammen.

Was für eine Verbindung gibt es zwischen den Zorros und dem aktuellen Fall? Wird Zorro seinen Plan durchführen können?

 

 

In dieser Nacht schlief Tribe besonders unruhig. In den vielen Jahren, die er nun schon Führer der Tribes war, hatte sich in ihm so etwas wie ein Beschützerinstinkt entwickelt. Nun da er wach lag, spürte, spürte er es ganz deutlich. Es lag etwas in der Luft. Tribe stand auf und ging vorsichtig durch den baufälligen Bunker, der den Tribes als Quartier diente. Als er an einem Fenster vorbei kam, hielt er plötzlich inne. Hatte er nicht eben etwas gehört? Nein, er bildete es sich nur ein. Sie waren in einem ziemlich alten Bunker, da kam es schon mal vor dass es knarrte oder knackte. Diesmal hörte er das Geräusch wieder. Er stand hinter dem Fenster, sah starr hinaus auf die Straße und war unfähig sich zu bewegen. Unten auf der Straße machte er drei oder vier Gestalten aus. Wer war so spät noch draußen? Vorsichtig ging er auf Zehenspitzen nach unten. Auf der Treppe begegnete ihm Ratte. Auch sie hatte die Geräusche gehört. Zusammen mit Ratte ging er nach unten. Spinne  beobachtete unten ebenfalls die Straße. „Ist dir irgendetwas aufgefallen?“, fragte Zorro. „Ich hab Geräusche Gehört, als ob jemand Steine gegen die Tür warf.“ „Hast du etwas gesehen“ „Ja hier sind drei Gestalten rum  geschlichen.“ „Ratte, geh und hol ein Paar von den anderen. Spinne du kommst mit nach draußen.“ Ratte ging wieder nach oben und Spinne und Tribe nach draußen. Obwohl es Juli war, waren die Nächte ziemlich kühl. Spinne fror leicht, doch er lies es sich nicht anmerken. „Dort drüben.“, wisperte Zorro. Im Gebüsch hockten drei Gestalten. Zwei waren nicht größer als Spinne. Spinne spürte auf einmal seine Nackenhaare zu Berge stehen. Blitzschnell drehte er sich um. Er war erleichtert, als er Ratte und die anderen erkannte. Tribe war schon fast am Gebüsch als die anderen nachkamen. Jetzt ging alles ganz schnell. Tribe, Spinne und Ratte   stürzten sich auf die im Gebüsch hockenden. Die hatten keine Zeit zu reagieren. Als die drei überwältigt waren und Tribe ihnen nacheinander die Masken runter riss erkannte er Zorro und zwei seiner Mitglieder. „Was habt ihr hier um diese Zeit zu suchen?“, fragte Tribe wütend seinen Bruder. „Das geht dich nichts an du Schwächling…ahh…“ Tribe drehte ihm den Arm auf den Rücken. „Was sucht ihr hier?“ Zorro schwieg. 

 

 "Gib mir eine Antwort auf meine Frage.“ „Wir haben auch das Recht wie ihr um diese Zeit hier zu sein.“, antwortete Zorro verächtlich. „Bringt sie rein.“, befahl Tribe. „Dann habt ihr heut Nacht wenigstens ein dach über dem Kopf.“ Die anderen Tribes konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Zorro fühlte sich sichtlich erniedrigt. Tribe genoss es. Nachdem Zorro und seine Anhänger ihr neues Quartier bezogen hatten, setzten sich die Tribes, die mittlerweile alle wach waren, zusammen. Was sollte mit den Gefangenen geschehen? Alle waren sich einig. Sie wollten den Zorros all das heimzahlen, was sie ihnen angetan hatten.

Bei den Gefangenen: Wie konnte der Plan nur schief gehen?, dachte Zorro bei sich. Er hatte doch alles genau geplant und doch war es misslungen. Zu seiner Linken saß Florian. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand. Er war von Anfang an gegen den Plan gewesen, hatte es aber nicht gewagt Zorro zu widersprechen, da dieser sehr handgreiflich werden konnte. Diese Erfahrung hatte er schon einmal gemacht. Damals war er noch neu gewesen und hatte die Gesetze nicht beachtet. Seitdem hatte Zorro ihn nicht ausstehen können. Erst in letzter zeit waren sie sich näher gekommen. Jetzt, da Florian zurückdachte, kam ihm sein Verhalten albern vor. Vor zwei Jahren hätte er noch ganz anders darüber gedacht. Jetzt saßen sie hier gefesselt und teilweise geknebelt in diesem dunklen, kalten Raum. Florian war optimistisch. Die anderen würden sie schon finden. Die Stunden verstrichen. Es wurde langsam hell. Die drei Zorros waren vor Müdigkeit eingeschlafen. Da wurden sie unsanft geweckt. Tribe kam mit drei anderen herein. „Ich hoffe, ihr habt die erste Nacht hier gut verbracht.“, meinte Tribe. Zorro konnte seinem Bruder nicht in die Augen sehen. Spinne trat ihn. Zorro sah Tribe hasserfüllt an. „Na geht doch.“. Tribe wandte sich an die anderen. „Bringt die beiden schon mal rüber. Ich habe noch etwas zu klären.“ Es gab ein großes Gerangel, als Florian und sein Kumpel in einen anderen Raum gebracht worden. Als es ruhiger war, begann Tribe auf seinen Bruder einzureden. „Was sollte das gestern Nacht?“ Zorro schwieg. „Ich habe die eine Frage gestellt Zorro, oder soll ich lieber Denis sagen?“ Zorro schwieg weiterhin. Tribe wusste, dass er bei seinem Bruder einen wunden Punkt getroffen hatte. Dieser machte durch sein Schweigen alles nur noch schlimmer. Tribe trat seinen Bruder ein paar Mal in den Bauch. Zorro krümmte sich vor Schmerzen. „Überleg es dir, ob du nicht doch antwortest.“ Mit diesen Worten lies Tribe seinen Bruder allein, der noch wütender wurde.

Im k11 ahnte man von alldem nichts. Alle erledigte wie gewohnt ihre Arbeit…alle…außer Branco. Der saß im Büro auf der Couch und aß seine Gummibärchen.

 

„Gerrit, bevor wir unterbrochen wurden, hattest du gesagt, dass dir eine Gruppe Jugendlicher im Park begegnet ist. Was hattest du gesagt, hatten sie auf den Jacken?“ „Moment…das war ein Z.“ „Meinst du, dass sie etwas mit der Sekte zu tun haben?“, fragte Branco. „Na ja, so sicher bin ich mir da nicht.“, meinte Alex. „Lasst uns doch mal in den Park gehen.“, schlug Gerrit vor. „Branco kommst du mit?“ „Was? Ja Klar. „Bis nachher und ruft uns an wenn etwas ist.“

Im Park: „Das war wirklich ne tolle Idee“, meinte Gerrit zu Branco. Dieser hatte sich nämlich punk-mäßig umgestylt. Sie hatten ausgemacht, dass Gerrit sich als Passant auf eine Bank setzen und die Situation beobachten sollte. Branco wollte die Jugendlichen in ein Gespräch verwickeln um so mehr über die Gruppe in Erfahrung zu bringen. Gerrit war davon überzeugt, dass Brancos Tarnung mehr als perfekt war. Und das war sie auch.

Im Hauptquartier der Zorros herrschte Unruhe. Wie konnte es passieren, dass drei Zorros in den Fängen der Tribes waren? Wie konnte es verdammt noch mal passieren? Da Zorro unfähig war, die Gruppe zu leiten, hatte Schlange die Leitung übernommen. Einige Zorros beschatteten die Tribes und erstatteten Schlange Bericht. Dieser hatte ziemlich viel zu tun. Er bereitete die Befreiung vor, was gar nicht so einfach war.

Im Park: Nicky war mit ihren Freunden im Park unterwegs. Als erstes viel ihr ein Punk auf, den sie noch nie gesehen hatte. Ob der wohl neu ist?, fragte sie sich. Er sieht gar nicht so schlecht aus. Der scheint doch nicht von hier zu sein, fiel ihr auf, denn der Punk kam ihr unsicher vor. Sie ging ihm entgegen.

Branco sah in einiger Entfernung eine kleine Gruppe von Jugendlichen. Ein Mädchen hatte ihn bemerkt. Er spielte den unsicheren. Auch Gerrit hatte es bemerkt. Branco spielte den Lockvogel ziemlich gut. Gerrit war beeindruckt. „Kann ich dir helfen?“, fragte Nicky Branco. Hier schienen sich alle zu Duzen, dachte Branco. „Na ja…weißt du, ich bin nicht von hier…und ich kenn mich hier auch nicht so aus…“ „Hm…wir könnten noch Mitglieder gebrauchen.“. meinte Nicky. „Was ist das für ne Gruppe, in der du bist?“, fragte Branco. „Das wirst du schon noch erfahren.“, sagte Nicky mit einem lächeln. „Wir treffen uns nachher hier gegen 23 Uhr. Okay?“ „Alles klar.“ „Ach ja…übrigens…cooles Outfit.“, meinte sie und schenkte ihm ein Lächeln. „Danke.“ Sie ging zu den anderen. Als sie außer Sichtweite war, ging Branco zu Gerrit. „Bravo.“, meinte dieser. „Danke. War aber gar nicht so leicht.“, erwiderte Branco. Sie gingen zusammen zum Auto und riefen im Büro an. „Hey Gerrit. Und wie hat sich unser Punk gemacht?“, fragte Michael. „Großartig“, meinte Gerrit. „Und was habt ihr herausbekommen?“ „Noch gar nichts. Ich soll mich um 23 Uhr mit einem Mitglied von ner Gang treffen.“, erwiderte Branco. „Immerhin schon mal ein Anfang. Bis gleich.“ „Ciao“, erwiderten Branco und Gerrit. „Der Branco macht sich ja gar nicht mal so schlecht, bemerkte Alex, die mitgehört hatte.

Nicky und ihre Freunde waren gerade auf dem Weg zum Bunker. „Was wollte der denn vorhin von dir Nicky?“ „Na ja, ...also er hat gesagt, dass er neu hier sei…was er genau wollte wusste er auch nicht so recht…“ „Und?“ „Ich hab ihm dann angeboten Mitglied zu werden und er war äußerst interessiert.“ „Aber du willst das doch nicht alleine entscheiden…?!“ „Natürlich nicht. Ich überlass die Entscheidung Tribe. Er soll sich den Neuen mal ansehen. Ich hab ihm gesagt, dass wir uns um 23 Uhr im Park treffen.“ Sie waren am Bunker angekommen. „Hey Spinne.“ „Hi Nicky. Wo kommt ihr denn her?“ „Wir waren im Park…wieso?“ „Tribe hat dich gesucht.“ „Oh…was wollte er denn?“ „Weiß nicht…er war aber ziemlich sauer.“ „Oh verdammt… wo ist er denn?“ „ich glaub noch bei Zorro.“ „Danke“ Sie ging zügig in den Gang wo die Zellen waren. Als sie an der Tür war, hielt sie inne. Erst jetzt war sie sich der Panik bewusst, die in ihr aufzusteigen drohte. Sie nahm sich zusammen und klopfte. Die Stimme von Tribe verstummte.

 

 

 

Sie trat ein. „Sorry, dass ich störe…“ „Schon okay“, unterbrach Tribe sie. „Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht.“ „Ich war im Park und…“ Sie sah zu Zorro und wieder zurück zu Tribe. Dieser verstand. „Entschuldige mich einen Moment…denk noch mal drüber nach.“, meinte Tribe zu Zorro. Als sie vor der Tür standen fing Nicky an zu erzählen. „Ich war vorhin mit einigen anderen im Park und da ist mir ein fremder Punk aufgefallen…ich hab ihn angesprochen…ich dachte, das wir ihn aufnehmen könnten.“ „Hast du irgendetwas erwähnt?“, fragte Tribe. Nicky schüttelte den Kopf.  „Ich hab ihm gesagt, dass er um 23 Uhr im Park auf mich warten soll.“ Tribe überlegte. „Wegen der Aufnahmeprüfung? Hm…gar nicht mal so schlecht. Sah Ratte bescheid. Sie soll ebenfalls um 23 Uhr im Park sein.“ „Okay. Mach ich sofort.“

„Mensch Branco, du siehst ja richtig toll aus.“, meinte Alex und grinste. „Jedenfalls haben sie angebissen.“, erwiderte Michael. Sie besprachen das weitere Vorgehen. Gegen 22:30 Uhr machte Branco sich auf den Weg in den Park. Als er ankam, konnte er noch keinen sehen. Als er ca. 5 Minuten gewartet hatte, kam Nicky auf ihn zu. Ihr folgten ein Junge, der etwas älter als sie schien und ein Mann, der nicht älter als er selbst war. „Hey“, meinte Nicky. „Hi…“ „Das ist ein Kumpel von mir.“, sagte Nicky und deutete auf Spinne. „Und dass ist unser Boss.“, sie deutete auf Tribe. „So…du möchtest also in unsere Gruppe aufgenommen werden?“, fragte Tribe. „Sei dir aber bewusst, dass es sehr anstrengend ist und dass du wirklich gut sein musst, denn bevor du aufgenommen wirst, musst du erst eine Prüfung bestehen. Wenn du die bestehst, wirst du aufgenommen. Verstößt du gegen die Regeln, hat das Konsequenzen.“ „Okay“, entgegnete Branco. Bei uns bekommen die Mitglieder Namen, die nur in der Gruppe gebraucht werden. Die Namen werden nach den Eigenschaften vergeben. Hast du noch Fragen?“ „Nein“ „Okay, dann komm mal mit.“ Sie durchquerten den Park. Um diese Zeit wirkten die zerfallenen und verlassenen Häuser gespenstisch. Nach einem 10 minütigen Marsch kamen sie auf einem großen Gelände an. Tribe wandte sich an Branco. „Hier müsst du dein können unter Beweis stellen.“

Nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung machten sie sich auf den Weg ins Hauptquartier.

Im K11 hatte bereits die Nachtschicht begonnen. Gerrit musste sich die Nacht um die Ohren schlagen. „Da hat Branco es allemal besser.“, sagte er zu sich selbst. Da klingelte das Telefon. „Grass K11.“ „Gerrit ich bin’s Branco. Ich hab nicht viel Zeit. Ich hab die Aufnahmeprüfung bestanden. War ziemlich leicht. Hör zu, ich bin jetzt im Hauptquartier. Hab aber noch nicht viel herausfinden können. Ich muss jetzt aufhören…bis dann.“ Damit war das Gespräch beendet. Gerrit setzte sich sofort an den PC.

Im Bunker angekommen wurde Branco mit den regeln vertraut gemacht. Er musste einen Schwur leisten, dass er die Gesetze achten und vor allem, das er keine Informationen preisgab, die er von Tribe bekommen hatte und dass er kein Mitglied verraten würde. Natürlich bekam er auch das entsprechende Outfit der Tribes. Die Sachen waren vollkommen schwarz und jeweils mit einem T versehen. Ab nun wurde er unter den Tribes Arrow genannt, was soviel wie Pfeil bedeutete. Er gewann sofort das Vertrauen   von Spinne und Ratte und vor allem von Nicky. Branco musste sich gestehen, das er Nicky toll fand. „Hey Arrow, hast du Lust, dir mal den ganzen Bunker anzusehen? Bis jetzt hast du ja noch nicht so viel gesehen.“, meinte Spinne. „Ja, warum Nicht?“, fragte Branco. Spinne führte ihn durch den ganzen Bunker, doch einen gang lies er aus…und Branco fragte auch nicht danach. „Ihr seid aber nicht die einigste Gruppe oder?“ „Nein, da gibt es noch einige andere.“ Das war Branco klar, er hatte gehofft, dass Spinne ihm den einen oder anderen Namen nennen würde. Er wollte auch nicht direkt nachfragen, weil es eventuell Aufmerksamkeit erregen würde. Ratte kam auf die beiden zu. „Spinne…Tribe will sich sprechen. Du weißt wo?“ Spinne nickte. „Und kommst du klar?“, erkundigte sie sich bei Branco. „Ja, bis jetzt schon. Seid ihr verhältnismäßig die größte Gruppe?“ „Nein leider nicht. Die Größte, das sind die Zorros.“ Branco fiel der gehässige Unterton in ihrer Stimme auf. Die Zorros und die Tribes schienen nicht gerade die besten Kumpels zu sein. Auf einmal rempelte ihn jemand an. „Oh sorry…“, entschuldigte sich ein Mädchen. „Hast du Tribe gesehen?“, fragte sie Ratte.  „Ah, da ist er ja.“ Tribe kam auf die drei zu. „Hi.“, wandte sich Tribe an das Mädchen. „Darf ich dir Arrow vorstellen. Er ist seit gestern dabei. Was gibt’s denn?“, fragte er. „Es geht u die Zorros…ich glaub wir werden beschattet.“ „So etwas hab ich mir schon gedacht.“ „Gibt es oft Probleme mit den Zorros?“, wollte Branco wissen. „Öfters als du denkst.“, antwortete das Mädchen. „Und die sind nicht gerade zimperlich.“, setzte Tribe hinzu.

 

Im K11 besprachen Alex, Michael und Gerrit das weitere Vorgehen. Michael hatte gerade beschlossen, dass Anja, eine Kollegin vom K8, den Zorros mal auf den Zahn fühlen sollte. Anja sollte undercover bei den Zorros ermitteln. Da klingelte das Telefon. „Naseband, K11!“, meldete sich Michael. „Ja okay wir kommen.“ Er legte auf. „In einem Waldstück wurde eine weibliche Leiche gefunden.“

In einem abgelegenen Waldstück, wo die Leiche gefunden worden war, untersuchte der Doc die übel zugerichtete Leiche. „Sieht so aus, als sei sie verblutet.“, meinte er zu Gerrit. „Die Skorpione auf den handgelenken sind ziemlich merkwürdig. “, meinte dieser. „Ich bin mir 100% sicher, das dass mit der Sekte „The Skorpions“ zusammenhängt.“ Der Doc sah Michael fragend an. „Alex meint unseren aktuellen Fall.“ „Wer macht so was?“, wollte deer Doc wissen. „Sie ist ja noch sehr jung.“ Das stimmte. Das Mädchen war vielleicht 12 oder 13 Jahre als. „Meint ihr wirklich, dass es einen Zusammenhang zwischen der Leiche und der Sekte gibt?“, fragte Gerrit ungläubig. „Gerrit, die Skorpione…“The Skorpions“…das passt alles zusammen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Skorpione auf den handgelenken zu einem Ritual gehören. Bleibt bloß noch die Frage…war sie Mitglied oder Opfer?“, meinte Alex. Michas Handy klingelte. „Naseband! Okay. Super. Bis dann. Das war Anja…eine Kollegin. Sie wird den Zorros mal auf den Zahn fühlen.

Nicky, kannst du mir mal was erklären?“, fragte Branco Nicky auf dem Rückweg durch die Stadt. „Ja was denn?“ „Was meinte der eine vorhin? Was sollt ihr von denen haben?“ Er will aber auch wirklich alles wissen, dachte Nicky. „Ich weis auch nicht alles, tut mir leid.“ Branco hatte das Gefühl, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagte. Was hatten die Tribes zu verbergen? Um diese Zeit war der Bunker fast ausgestorben. Die meisten waren draußen bzw. unterwegs. Sollte er es wagen, sich etwas näher umzusehen? Was war schon dabei? Da war noch ein gang gewesen, den Spinne ihm nicht gezeigt hatte. Als er grad auf dem Weg dorthin war, wurde er aufgehalten. „Arrow“, es war Tribe und er wirkte ziemlich sauer. „Was machst du hier? Dieser Gang ist tabu…ich will dich hier nicht mehr sehen. Und jetzt zieh ab und wag´s dir nicht noch einmal wieder hier herzukommen.“ Tribe wartete, bis Branco verschwunden war, dann ging er selber den gang entlang und zu Zorro in die Zelle. „Schweigst du weiterhin?“ „Ich werd dir gar nichts sagen.“, knurrte Zorro. „Wie du willst. Dann eben auf die harte Tour.“ Er verließ den Raum und kehrte kurz darauf mit Spinne und Ratte zurück. „Er will es auf die harte Tour.“, erklärte Tribe. Von nun an musste Zorro tägliche Qualen durchstehen.

Branco war froh, dass er Tribe nicht so oft über den Weg lief. Er hätte diese Zeit nutzen können, um zu versuchen den gang zu erkunden, aber immer wenn er daran vorbei ging, waren andere Tribes in der Nähe. Einige Tage später wurde Branco zu Tribe gerufen. Ihm war gar nicht wohl in seiner Haut. Tribe sah auch nicht gerade froh aus. „Hatte ich dir nicht gesagt, dass du dich gefälligst von dem Gang fernzuhalten hast?“, fuhr er Branco an. Der schluckte. „Hast du dich daran gehalten Arrow?“ Er weiß ganz genau, dass du in der Nähe warst, dachte Branco. „Arrow, ich erwarte eine Antwort.“ „Ich bin dort nur vorbei gegangen, sonst nichts weiter.“, erwiderte Branco. Er bereute sofort, es ausgesprochen zu haben. „Nur vorbei gegangen…sag mal willst du mich für dumm verkaufen? Das wird dir noch Leid tun. Ich schwöre es dir. Du kannst wider zu den anderen gehen und wenn ich dich noch einmal dort erwische…“ Das lies Branco sich nicht zweimal sagen.

„Und Tribe war richtig sauer?“ fragte Nicky. „Ja…ich sag’s dir doch.“, bestätigte Branco. „Ich musste auch schon mal zu ihm. Es war grauenvoll.“ Sie krempelte die Ärmel ihres schwarzen Pullis hoch. Ihre Arme waren mit winzigen Narben übersät. „Hast du…?“ Sie nickte. „Er ist damals total ausgerastet und hat gedroht mich zu drillen, wenn ich nicht damit aufhöre und seitdem kontrolliert er mich ständig.“ „Hast du es dir endgültig abgewöhnt?“, wollte Branco wissen. Er wusste, dass es ziemlich schwer war mit dem Ritzen aufzuhören. Sie sah sich um. Dann nahm sie Branco bei der Hand und ging mit ihm auf ihr Zimmer dass sie sich mit 3 anderen teilte. „Die anderen haben zu tun. Die sind erst morgen wieder da.“, erklärte sie Branco. Den Mädchen war es verboten Jungs mit auf ihre Zimmer zu nehmen und so war es auch umgekehrt. „Drehst du dich bitte mal um?“, fragte  sie und fing an sich ihren Pullover auszuziehen. Branco drehte sich weg. „Du kannst dich wieder umdrehen.“ Sie sah schlimm aus. Ihr ganzer rücken war voller Striemen. „Er hat dich ausgepeitscht?“ Sie nickte. „Hast du es schon jemandem erzählt, außer mir?“ Sie schüttelte den Kopf.  „Wenn ich es jemandem erzählt hätte dann…“, sie brach ab. „Aber das kann er doch nicht machen.“, protestierte Branco. „Du weist nicht, wie wütend er werden kann. Ich kann dir nur sagen nimm dich in Acht und pass auf dich auf und kein Wort zu den anderen.“ Branco sah sich etwas genauer in dem Zimmer um. „Ist irgendwas mit dem Zimmer?“, fragte Nicky. „Nee, dass ist ganz anders als die der Jungen.“ „Pst…ich glaub da kommt wer…oh *******wenn man dich hier findet. Komm schnell in den Schrank.“ Branco schlüpfte noch gerade rechtzeitig zwischen die Mädchensachen, bevor an die Tür geklopft wurde. Branco vernahm, wie Nicky die Tür öffnete. Ihm rutschte das Herz in die Hose. Es war Tribe. Nicky zog sich schnell ihren Pullover über. „War wer bei dir?“, fragte er. „Niemand. Ich war allein.“ „Zeig mir mal deine Arme. Widerwillig krempelte Nicky ihre Ärmel hoch. Sie fand es total ätzend, dass Tribe sie kontrollierte. „Warum lässt du es nicht gleich?“, fragte er sie. „Du hängst doch in letzter zeit mit Arrow rum Was denkst du ist er fürn Typ?“ „Er ist ganz nett.“ „Ganz nett…sonst noch was?“ „Kann es sein, dass sie ihn nicht mögen?“ Tribe funkelte sie an. Nicky bereute es sofort, gefragt zu haben. „Wen interessiert das schon?Dich bestimmt nicht.“ Tribe drehte sich um und lies Nicky allein. Als sie sicher war, dass er weg war, lies sie Branco aus dem Schrank. „Wie fies ist Tribe eigentlich?“, wollte Branco wissen. „Sei froh, dass du ihn nicht kennst. Du hast ihn noch nie so richtig wütend erlebt.“ Allerdings, dass hatte Branco noch nicht.

 

 Am nächsten Tag war bei den Zorros eine Versammlung angesetzt. Dabei wurde Anja bei den Zorros aufgenommen. Sie musste sich bei dem Ritual zusammennehmen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Nach dem Ritual nahm Schlange sie zur Seite. „Du wirst uns heute schon unterstützen. Wir werden unseren Boss befreien. Dich kennen sie ja noch nicht. Das wird ne Überraschung werden.“ „Was hat der Boss denn gemacht, dass ihr ihn befreien müsst?“ „Weißt du, wir sind hier nicht die einzige Gruppe. Die Tribes haben ihn entführt und heute wollen wir versuchen ihn zu befreien.“ Anja hatte von Michael schon einige Informationen bekommen. Sie wusste auch, dass Branco undercover ermittelte, deswegen hatte sie sich auch sofort dafür bereiterklärt den Lockvogel zu spielen. Seit sie im K8 angefangen hatte, war Branco ihr sympathisch. Sie freute sich immer besonders, wenn er in seiner freien Zeit zu ihr ins Büro kam und sie besuchte. Es wurde allmählig Zeit zum Aufbrechen. Wenn sie beim Bunker waren, sollte vorgehen und die Lage checken. Die Tribes ahnten davon nichts. Noch nicht einmal Tribe. Er war zu beschäftigt. Heut lief bei den Tribes überhaupt nichts nach Plan. Alle waren so durch den Wind. Branco, der nicht wusste, was er machen bzw. wie er sich verhalten sollte, wurde ständig von Tribe angeschnauzt. Einzig Nicky hielt zu ihm. „Mach dir nichts draus.“, meinte sie. „Heute sind alle so komisch. „Ich hab Tribe ja schon gesagt, dass ich spüre, dass wir heute noch gewaltig eins aufs dach bekommen werden, aber er hört einem ja nicht mal richtig zu.“, meinte sie. „Ach ja…und wegen der Drohung von den Zorros letztens…die solltest du nicht so auf die leichte Schulter nehmen, die machen irgendwann ernst. Glaub mir…die schlagen zu, wenn man’s am wenigsten erwartet. Nicky sollte Recht behalten. Anja war schon dabei, das Ablenkungsmanöver zu starten. „Was ist denn da draußen los?“, fragte Branco. Nicky hörte den Lärm auch. Die beiden rannten nach unten. „Was ist denn hier…?“ Nicky stockte mitten im Satz. „Nicky, Arrow nicht…“, schrie Tribe ihnen entgegen, als sie sich ins Getümmel stürzen wollten. „Ahhh…“ Nicky wurde von zwei Mädchen gepackt und auch Branco wurde überwältigt. „Hey was soll das?“, protestierte Nicky. „Halts ****“ Schlange wandte sich an Anja: „Kümmere du dich zusammen mit Tim um die beiden.“ Anja bekam Branco zugeteilt und Tim Nicky. „Los mitkommen.“, schnauzte Anja Branco An. Das tat dieser natürlich gerne, auch wenn er es nicht zeigen konnte. „Los komm schon.“ Anja schob ihn unsanft nach vorne. „Hey, bleib mal ganz cool.“, meinte Branco daraufhin. „Wenn du nicht still bist Branco Vukovic, dann werde ich noch richtig wütend.“, raunzte sie ihm ins Ohr. Er kannte Anja. Sie war immer und zu jeder Zeit zu Späßen aufgelegt. „Hey Ani, nimm mich aber nicht so hart dran.“, sie grinste. Ani war ihr Spitzname. „Je nachdem, wie du dich benimmst.“

Im K11: „Haben Branco und Anja sich schon gemeldet?“, fragte Gerrit seine Kollegen. „Nein bis jetzt noch nicht. Meint ihr das etwas schief gelaufen ist?“, wollte Alex wissen. „Alex, das glaub ich nicht.“, meinte Michael. „Vielleicht können sie und im Moment nicht erreichen. Ihr wisst ja wie das ist, wenn man undercover ermittelt.“, erklärte er. „Wenn man von Telefon und anrufen spricht.“, meinte Gerrit, denn in diesem Moment klingelte das Telefon. Michael nahm ab. „Naseband.K11. Wart mal kurz, ich mach auf laut.“, meinte er. Es war Anja: „Ich hab nicht viel Zeit. Hab Branco grad bei mir. Die Zorros haben total die scheußlichen Rituale. Sie suchen sich sehr junge Opfer aus und ritzen ihnen Skorpione auf die Handgelenke.“ Die drei im Büro sahen sich an. „Anschließens trinken sie das Blut.“, meinte Anja. „Branco hat auch noch wichtige Infos.“ Es knackte in der Leitung, als das Handy weitergegeben wurde. „Hi, also die Anführer heißen Tribe und Zorro und können sich überhaupt nicht ausstehen. Muss Schluss machen.“ „Zorro…da hatte ich doch vorhin was…“, er setzte sich an den PC von Michael. „Ich habs. Denis Hausmann alias Zorro. Vorbestraft wegen Vergewaltigung, Drogenhandel, Diebstahl u.s.w. Hat zuletzt vor zwei  Jahren gesessen, weil er bei einem Bankraub dabei war.“ „Und was ist mit diesem Tribe?“ Gerrit tippte etwas in den PC. „Ich glaub´s nicht…schaut euch das mal an.“ Er zeigte ihnen zwei Fotos. „Das sind Zwillingsbrüder?!“, stellte Alex fest. Aber warum können sie sich nicht ausstehen? Denk doch mal an Branco und seine Brüder. Manchmal können sie sich auch nicht über den Weg laufen.

 


Branco sah nicht auf, als Florian und Anja eintraten. Anja tat Branco richtig leid. „Als erstes musst du wissen.“, erklärte Florian. „Das die Tribes immer nur so cool tun. In Wirklichkeit sind sie richtige Luschen.“ Er sah zu Branco hinunter. „Er hier ist erst neu hinzugekommen, also noch ziemlich unerfahren.“ „Er sieht gar nicht mal so übel aus.“, meinte Anja. „Dann wirst du mit ihm ja wohl bestens auskommen.“, meinte Florian. Er beugte sich zu Branco hinunter und auch Anja hockte sich hin. Jetzt erst sah Branco die beiden an. „Ich denk, wir werden gut miteinander auskommen.“, meinte Anja in gehässigem Tonfall und grinste. Branco funkelte sie an. „Ich hab noch was bei den anderen zu erledigen. Wenn etwas ist kannst du auch zu den anderen gehen. Und kontrollier ab du zu mal die Fesseln…nur zur Sicherheit.“ „Puh.“, meinte Branco als Florian weg war. „Da gebe ich dir Recht.“, stimmte Anja ihm zu. „Gar nicht so einfach so gehässig zu sein und so zu tun, als ob man sich nicht kennen würde.“ „Weißt du, was mit Nicky ist?“, wollte Branco wissen. „Ich weis es nicht. Das ist heut das erste mal, dass ich bei den „Gefangenen“ mithelfen soll.“, erklärte sie. „Lass mich mal nach deinen Fesseln sehen.“, meinte sie dann. „Wird auch langsam Zeit.“, meinte Branco. „Ich spür meine Hände kaum noch.“ Kein  Wunder, dachte Anja. So festgeschnürt wie er ist. „Soll ich sie dir etwas lockern?“, fragte sie. „Das wär super süß von dir.“ Sie hantierte etwas herum und Branco begann wieder allmählig seine Hände zu spüren. „Besser so?“ „Ja viel Besser.“ „Hast du dich wieder bei Michael gemeldet?“, fragte Branco. Anja sah ihn etwas verwirrt an. „Wann hätt ich das machen sollen? Ich hatte bis jetzt noch keine Zeit. Die anderen waren meistens in der Nähe.“ „Ani, was haben die mit uns vor?“, fragte Branco etwas verunsichert. „Sie wollen euch als Druckmittel für Tribe benutzen.“ „Anja, versuch herauszufinden, was mit Nicky ist.“ „ich versuchs.“

 n der Schule des ermordeten Mädchens sprach Michael mit dem Klassenlehrer. „Was war Jessica für ein Mädchen? Hatte sie Feinde?“ „Nein…nein im Gegenteil. Sie hatte einen sehr großen Freundeskreis.“ „Okay Herr Mertens, das war’s erstmal.“  Alex sprach mit den freunden und Klassenkammeraden von Jessica. „Hatte Jessica irgendwelche Feinde?“ Die Freunde sahen sich an. „Hier sind welche aus den Oberstufen…die gehören so ner Jugendgang an und die suchen sich spezielle Leute aus, die sie terrorisieren und bedrohen.“ „War Jessica das erste Opfer  dieser Jugendgang aus eurer Klasse oder gab es davor schon welche?“ Alle verneinten. „Jessica war…war die erste.“ „Gab es noch Vorfälle wie diesen hier an der Schule?“, wollte Alex wissen. Doch den Klassenkameraden war kein weiterer Fall bekannt. Die Zorros schüchterten ihre Opfer so ein, dass diese sie nicht verpetzten.

 

Auf dem Flur trafen sich Alex und Michael wieder. „Und hast du was von den Freunden von Jessica herausbekommen?“, fragte Michael. „Ja einiges. In den Oberstufen sind Mitglieder von den Zorros, die hier Schüler bedrohen und erpressen.“, antwortete Alex. „Dann lass uns mal mit denen sprechen.“ Die Anhänger der Zorros waren gar nicht schwer zu erkennen. „Könnt ihr mal kurz mitkommen?“, fragte Michael die vier Jugendlichen. „Wieso? Was gibt’s denn?“ „Wir sind von der Kripo und würden euch gern ein paar Fragen stellen.“, antwortete Alex. „Wenn’s sein muss.“, murrte der eine. „Michael zeigte ihnen ein Foto von Jessica. „Kennt ihr dieses Mädchen?“ Alle vier verneinten. „Sie wurde gestern in einem Waldstück tot aufgefunden. Sie ist verblutet.“, erklärte Alex. „Und was sollen wir damit zu tun haben?“, fragte der jüngste mürrisch. „Sie ging hier auf diese Schule.“, meinte Michael daraufhin. „Wir kennen sie wirklich nicht und wir müssen jetzt auch wieder los.“ Die Zorros gingen an den beiden Kommissaren vorbei. Alex und Michael sahen sich an. Die Zorros sagten nicht die Wahrheit.

Im Unterricht konnten die Zorros sich nicht wirklich konzentrieren. Sie passten wie immer nicht auf. In der hintersten Reihe unterhielten sie sich flüstern darüber, wie die Polizei auf sie gekommen war. „Wie sind die so schnell darauf gekommen?“ „Man Alter das weis ich doch nicht. Vielleicht hat sich wer von den kleinen verplappert.“ „Oder die Bullen haben die Leiche gefunden.“ „Wie sollen die Bullen die denn gefunden haben? Der Boss hat uns doch versichert, dass er sie versteckt hat.“ Jetzt schaltete sich der Lehrer ein. „Wenn ihr da hinten nicht ruhig seid, dann gibt es extra Aufgaben.“ Doch den Zorros war es egal. „Dann müssen wir nur noch rausfinden, wer von den kleinen nicht dicht gehalten hat und dann gibt’s richtig ärger.“ „Oh ja…“ Auf einmal klingelte ein Handy. „Tschuldigung.“, meinte einer der Zorros.

„Aber mein Bruder ist krank und meine Eltern sind arbeiten und…“ „Schon okay.“, meinte Herr Pfeifer. Er nahm an und ging vor die Tür. „Was gibt’s Boss?“ „Könntet ihr heut noch bei der Grotte vorbeikommen?“ „Warum? Wieso? Aber …“ „Nichts aber, und warum das werdet ihr noch erfahren.“ „Mal was anderes…die Bullen waren da…wegen der kleinen…die haben die Leiche gefunden.“ „Oh scheiße.“, meinte Zorro. „Danke trotzdem.“ Der Zorro legte auf und ging zurück in den Unterricht. „Alles okay mit deinem Bruder?“, wollte Herr Pfeifer wissen. „Naja, es geht schon.“ „Setz dich wieder hin.“ „Es war Zorro“, wisperte er den anderen zu. „Wir sollen nach dem Unterricht gleich noch mal zur Grotte kommen.“ „Wieso denn?“ „Das weis ich auch nicht.“ „Meine Alten bringen mich um, wenn ich später nach hause komme.“ „Das scheint den Boss wenig zu interessieren.“ „Ihr vier in der letzten Reihe bleibt nach dem Unterricht noch hier.“, bestimmte der Lehrer. „Herr Pfeifer, wir müssen noch ganz dringend weg.“, meinten die Zorros. „Das ist mir egal. Wenn ihr den Unterricht nicht gestört hättet, dann könntet ihr auch eher gehen.“ Es klingelte zur Pause. „Na endlich. Los kommt mit.“, meinte der älteste der vier. Sie gingen durch ein paar Flure, bis zu den Räumen, wo die jüngeren unterrichtet wurden. „Wen wollen wir heute abzocken?“ „Guck mal, die kleine da ist doch süß.“ „Also übel sieht sie nicht aus.“ „Fang du an, wir kommen später dazu.“ Der jüngste von den vieren ging auf das Mädchen zu und rempelte sie an. Alle ihre Sachen fielen herunter und sie war gezwungen sie wieder aufzuheben. Die anderen aus der Klasse hatten sich  schon längst verzogen und von einem Lehrer war auch nichts zu sehen. Das Mädchen erschrak, als es die Zorros auf sich zukommen sah. Sie wollte noch wegrennen, aber zwei versperrten ihr den weg. „Schön hier bleiben.“ „Was wollt ihr und was habt ihr mit Jessica gemacht?“, fragte sie etwas nervös. „Wir wollen nur wissen, wer nicht dichtgehalten hat.“ „Und warum wollt ihr das von mir wissen?“ „Melanie.“, meinte ein Zorro schon etwas schärfer. „Melanie zuckte zusammen. Woher kannten die Zorros ihren Namen? „Lass uns dass nicht alles hier besprechen.“

Melanie wurde mitgeschleift. Als die Zorros sie endlich losließen, waren sie auf dem alten Schulhof. Der war menschenleer, weil er nicht mehr genutzt wurde. „Was wollt ihr?“, fragte Melanie zornig und auch etwas ängstlich. „Das gleiche wie von Jessica.“, erhielt sie als Antwort. „Wir brauchen Kohle. Bis morgen bringst du uns…sagen wir…60 Euro. 15 für jeden.“ Wo soll ich 60 Euro herbekommen, ohne dass meine Eltern das bemerken? „Wie du an das Geld kommst, ist deine Sache. Wenn wir das Geld bis morgen nicht haben, dann ergeht es dir genau so wie Jessica.“ „Er zähl es niemanden klar?“ Melanie nickte eingeschüchtert. Es klingelte zum Pausenende. Die Zorros ließen Melanie in Ruhe und gingen in den Unterricht. Allerdings nicht alle vier, sondern nur zwei. Die anderen beiden gingen zur Grotte.

Bei den Zorros im Unterricht: Herr Pfeifer nahm die beiden Zorros beiseite. „Wo sind eure beiden Kumpels?“, wollte er wissen. „Keine Ahnung.“, motzte der eine. „Kommt spielt mir nichts vor.“, meinte Herr Pfeifer. „Ihr wisst genau, wo sie sind.“ „Die haben uns gar nichts zu sagen.“, blaffte der eine, dem es langsam auf die nerven ging. „Genau, wir haben nämlich keinen Bock mehr auf Schule und ihr dummes Geschwätz.“. schrie der andere. Damit verließen sie das Klassenzimmer und somit die Schule. Dann machten sie sich ebenfalls auf den Weg zur Grotte. „Dieser Penner von Lehrer.“, maulte der eine. „Der wäre es wert geopfert zu werden.“ „Wir können Zorro ja mal fragen, was er davon hält…ich meine, er wäre der erste Erwachsene, der auf dem Opferaltar landen würde. Was meinst du?“ „Ja, die Idee hört sich nicht schlecht an.“

Zur gleichen Zeit im K11: „Alex, da unten wartet wieder jemand auf dich.“, meinte Michael. „Wer sollte denn auf mich warten?“, fragte Alex. „Vielleicht ein heimlicher Verehrer.“, meinte Gerrit, wobei er sich einen warnenden Blick von Alex einfing. „Ja so ähnlich.“, bestätigte Michael. „Nun sagt schon, wer ist es?“, fragte Alex ungeduldig und geht ans Fenster. „Oh Gott.“, entfuhr es ihr. Gerrit hatte es bemerkt. „Ist irgendwas Alex?“ „Ah nichts…schon okay. Ich muss nur mal kurz weg.“ Und schon war sie draußen auf dem Parkplatz.   

„Hi.“, begrüßte Tribe sie. „Hallo.“, erwiderte sie verlegen. „Ähm…möchtest du…ich meine möchten sie.“ Tribe wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte. „Möchten sie vielleicht…?“, mit mir essen gehen, dachte er. Alex sah ihn an und wartete, dass er seinen Satz zu ende bringen würde. „Möchten sie vielleicht mit mir essen gehen?“ Tribe war erleichtert, dass er es ausgesprochen hatte. Alex war etwas verwirrt. Hatte er sie gerade gefragt, ob sie mit ihm essen ging? Ja das hatte er. Beide waren so aufeinander konzentriert, dass sie nicht bemerkten, dass sie beobachtet wurden.

 

Sie dachte schon eine Weile über Tribes Angebot nach. Sie hatte ihm noch keine Antwort darauf gegeben. Sie würde ihn wieder treffen und ihm dann sagen, ob sie mit ihm essen ging oder nicht. Ihren Kollegen hatte sie noch nichts davon erzählt. „Hat es was mit dem Mann zu tun, der draußen auf dich gewartet hat? Das war doch Tribe oder?“ Alex sah Michael an. „Und wenn“ Das ist meine Sache und die geht euch bestimmt nichts an.“, erwiderte sie. Michael und Gerrit sahen sich an. So kannten sie Alex gar nicht. Warum war sie auf einmal so         ´anders´? Hatte es auf dem Parkplatz einen Zwischenfall gegeben, von dem sie nichts wussten? Gerrit unternahm noch einen Versuch, um Alex zum reden zu bringen. „Also hat es doch etwas mit diesem Tribe zu tun.“, meinte er. „Hat er sich vielleicht mit dir verabredet?“ Alex sah ihn an. Woher will er das wissen? „Wenn dus genau wissen willst Gerrit, Ja wir haben uns verabredet.“ Sie ging hinaus um Hannah zu suchen. Als Gerrit und Michael alleine waren, meinte Micha: „Mit mir will sie nicht essen gehen, aber mit som Typen, den sie nicht mal richtig kennt.“ „Man weiß halt nie, was in Frauen so abgeht.“, meinte Gerrit. Alex und Hannah grinsten. „Wir müssen schließlich auch mal Geheimnisse haben, oder Alex?“, fragte Hannah.

Alex stimmte ihr zu. Es klopfte und Dr. Alsleben kam herein. „Hi Doc.“ „Hallo, ich hab hier den Bericht von der Leiche im Wald.“ „Ist es so wichtig, dass du selbst6 vorbeikommst?“, meinte Gerrit. „Ja allerdings. Sie ist verblutet, an den handgelenken, wie ich bereits vermutet habe. Sie hatte aber noch Heroin im Blut und das nicht zu sparsam.“ „Heroin? Also hat die Sekte was mit Drogen zu tun.“, bemerkte Michael. „Das bestätigen auch zahlreiche Einstiche an den Armen.“ „Meint ihr, dass sie das Heroin selbst konsumiert hat?“, fragte Gerrit. „Schwer zusagen.“, erwiderte Alex. „Das schärfste kommt noch,“, meinte der Doc. „Sie muss vorher noch vergewaltigt worden sein.“ Alex sah den Doc an und dann ihre Kollegen. Ihr war auf einmal der Gedanke gekommen, ob der Mann, der sie zum Essen eingeladen hatte(sie wusste inzwischen, dass er Tribe hieß)etwas damit zu tun hatte. „Alles in Ordnung Alex?“ „Jaah…ich hab nur gerade überlegt, ob dieser Denis Hausmann etwas damit zu tun hat.“, versuchte sie sich rauszureden. „Und was meint ihr, ist mit diesem Tribe?“, fragte Gerrit. „Wäre möglich.“, meinte Michael. Alex war anderer Meinung. Sie war felsenfest davon überzeugt, dass Tribe nichts mit dieser Sache zu tun hatte. Der Doc verabschiedete sich und ging hinaus. Hannah setzte ihre Unterschrift auf ein Formular und ging ebenfalls. Alle drei wussten, dass die Zorros hinter alledem stecken mussten. Doch sie mussten noch mehr über zorro und seine Anhänger herausfinden. Doch sie ahnten noch nicht, dass diese Recherche gefährlich werden würde.
Für Alex stand eines fest. Sie würde mit Tribe essen gehen. Vielleicht erfuhr sie von ihm noch etwas mehr über seinen Zwillingsbruder.
In der Grotte erfuhr Zorro gerade von seinen Spähern, dass Alex sich mit Tribe getroffen und dass sie sich verabredet hatten. Eine gute Gelegenheit, um erneut zuzuschlagen.
Tribe war etwas nervös, als er im Restaurant auf Alex wartete. Kam sie wirklich? Seine Anhänger hatten ziemlich schief geguckt, als sie herausbekamen, dass er mit Alex ein Date hatte. Kommentare dazu gaben sie aber nicht ab. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als sein Handy klingelte. Er hatte eine SMS bekommen. Als er sah, von wem sie war, verflog seine Vorfreude auf das Essen mit Alex. Zorro hatte ihm geschrieben. Tribe war rätselhaft, wie sein Bruderherausbekommen hatte, das er ein Date hatte. Er sah auf. Eine wunderhübsche Frau,  wie ihm schien, betrat das lokal. Sie hatte kurze blonde haare und sehr anziehende Augen. Alex sah umwerfend aus. Sie hatte Tribe entdeckt und kam auf ihn zu. Sie fand, dass er sich seit ihrem letzten Treffen sehr verändert hatte. Seine Sachen waren gepflegter und seine Haare etwas ordentlicher. „Hi, hast du schon lange auf mich gewartet?“, fragte sie. „Ich  bin erst kurz vor ihnen gekommen.“, antwortete er. „Darf ich ihnen die Jacke abnehmen?“ Alex bejahte. Tribe erwies sich als ein richtiger Gentleman. Während des Essens, versuchte Alex etwas über Zorro herauszufinden.
Tribe wollte auch einiges über Alex wissen. „Wo sie abreiten, weis ich ja bereits.“, begann er etwas schüchtern. „Was arbeiten sie genau?“ Alex hatte diese Frage erwartet. „Machen sie etwas Bürotechnisches?“ „Ja so in der Art.“ Der Abend verlief romantisch. Nach dem Essen saßen sie noch eine Weile beisammen. Sie musste ihn fragen…jetzt oder nie. „Haben sie einen Zwillingsbruder?“ Tribe war von der Frage überrumpelt. „Ja hab ich warum fragen Sie?“ „Ich nehme an, er hat auch so eine Gruppe wie sie?“ „Wie kommen sie darauf?“ „Weil ich ihm schon mal über den Weg gelaufen bin.“ „Ach wirklich?, fragte er. „Ist aber auch schon ne Weile her.“, meinte Alex daraufhin. „Was ist ihr Bruder denn so fürn Typ?“ „Ach…wissen sie, er ist das Gegenteil von mir…wir verstehen uns auch nicht besonders gut. Zwischen uns gibt’s auch mal Streitigkeiten.“ „Ist ihr Bruder auch schon mal handgreiflich geworden?“ „Jaah…nicht nur einmal. Aber lassen wir das Thema, das ist so deprimierend.“ „Kann ich verstehen.“, meinte sie. „Lassen wir das doch mit dem „sie“ ,meinte er dann. „Ich bin Daniel.“ Alex war etwas überrascht, aber auch sie war dafür, dass sie sich duzen konnten. „Ich bin Alex.“ „Schöner Name.“ „Danke. Ich bin gleich wieder da.“ Sie stand auf und ging in Richtung Toiletten. Auf halbem Weg bemerkte sie Zorro. Er saß abseits von den anderen Gästen. Alex fragte sich, was er dort zu suchen hatte. Zorro hatte sich bewusst abseits gesetzt, damit man ihn nicht gleich erkannte. Er hatte beim Wirt eine Cola bestellt, die er noch nicht angerührt hatte. Er musste sich konzentrieren- auf das was er gleich machen würde. Er sah Alex am Tresen vorbei in Richtung Toilette gehen. Sie hatte ihn bemerkt. Jetzt würde sie doppelt vorsichtig sein- oder nicht? Er schlug sich den Gedanken aus dem Kopf. Sie kannte ihn doch nur vom sehen, was wusste sie schon über ihn? Alex wusste mehr, als ihm lieb gewesen wäre. Auf der Toilette holte Alex ihr Handy hervor und informierte Gerrit und Michael. „Hi Alex. Was gibt´s?“ „Hi Gerrit. Ich bin jetzt mit Tribe hier im Restaurant…und eben hab ich Zorro hier gesehen. Das hat nichts Gutes zu bedeuten.“ „Zorro ist auch da?“, fragte er verblüfft. „Okay wir sind gleich da.“ Er legte auf. „Das war Alex.“, erklärte Gerrit Michael, der eben das Büro betreten hatte. „Sie ist jetzt mir diesem tribe im Restaurant und der Denis Hausmann, also Zorro ist auch da.“ „Dann mal los.“ Die beiden schnappten sich ihre Jacken und fuhren zur angegebenen Adresse.

 

Nachdem Alex gegangen war, saß Tribe nun alleine am Tisch. Er sah auf, als sich jemand dem Tisch nährte. Es war sein Bruder.
„Was machst du denn hier?“, fragte Tribe. „Hast du meine SMS nicht bekommen?“, wollte nun Zorro wissen. Tribe funkelte ihn an. „Lass sie aus dem Spiel.“, antwortete er. Zorro lächelte. „Aber nur wenn du mitspielst. Dann wird ihr nichts passieren.“ „Nun mach mal halb lang, nur weil du etwas jünger bist  als ich musst du dich nicht gleich so aufspielen.“ Zorro hörte ihm gar nicht zu. „Man Daniel mach hinne, diene Tusse kann jeden Moment hier auftauchen.“ „Reg dich ab man…“, doch Zorro hatte genug gewartet. „Wie du willst. Dann muss ichs auf die harte Tour machen.“ Nun gab Tribe endlich nach. „Okay.“ Nach einem Rollentausch saß nun Zorro an dem Tisch und Tribe abseits. Alex hatte davon nichts mitbekommen. Als sie an den Tisch kam, sprach sie Zorro gleich an. „Dein Bruder ist auch hier. Wusstest du das?“ Zorro tat, als wüsste er nichts. „Wie bitte? Er ist auch hier? Was will der denn schon wieder? Egal. Komm lass uns gehen.“ Zum Wirt gewandt meinte er: „Bringen sie und bitte die Rechnung.“ Er würde das Geld später von Tribe wiederbekommen. Als Alex und Zorro das Restaurant verlassen hatten, kamen kurze Zeit später Gerrit und Michael. Die beiden hatten im Stau gestanden. Tribe hatte keine andere Wahl gehabt, als Alex Zorro zu überlassen.  Er musste sie irgendwie von Zorro befreien. Er wusste, zu was sein Bruder im Stande war. Er musste auch Arrow und Nicky befreien. Ob die beiden überhaupt noch lebten? Die beiden lebten noch, waren jedoch sehr schwach. Nicky fühlte sich richtig unwohl in ihrem Körper und Branco ging’s nicht anders. Wie lange würden sie das noch aushalten? Anja konnte nur schwer mit ansehen, wie Branco und Nicky litten. Sie konnte den beiden nicht helfen. Sie hätte sich sonst verraten. Anja sprach nicht viel mit den anderen (obwohl sie dazu gehörte). Zorro ging sie aus dem Weg und ihn störte es nicht. Anja wusste schon ziemlig viel über die Zorros. Sie hatte Beweise genug um ihnen Drogenhandel und mehrfachen Mordes anzuhängen. So glimpflich würden die Zorros nicht davonkommen.
Es war für Anja wieder einmal einer der seltenen Augenblicke gekommen, wo sie in aller Ruhe nach Branco und Nicky sehen konnte. „Alles okay bei euch?“, begrüßte sie die beiden, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Die beiden lächelten gequält. Nicky wusste inzwischen, dass Anja kein Feind war. Im Gegenteil, sie war ein Freund und sie versuchte ihnen zu helfen und sie zu befreien. „Wie geht’s dir?“, fragte sie Nicky. „Sorry, ich konnte es gestern echt nicht verhindern. Du tust mir so leid.“ Anja war so eingespannt gewesen, dass sie erst viel zu spät registriert hatte, dass Florian sich an Nicky vergreifen wollte.  „Dieser Widerling.“, meinte Nicky nur. Dank Anja war sie wieder halbwegs bei Kräften. „Und bei dir auch alles in Ordnung?“, wandte sie sich nun an Branco. „Konntest du gestern wirklich nicht eingreifen?“, fragte er. „Nein konnte ich nicht.“, antwortete sie. „Ich habs zu spät registriert und wenn ich Florian was anderes vorgeschlagen hätte, dann hätte er bald verdacht geschöpft. Ich muss *** vorsichtig sein und das weißt du auch.“ Branco wusste es nur allzu gut. Er wollte sich nicht ausmalen,. Was passieren würde, wenn Anja aufflog. „Ist nun alles okay bei dir?“ „Geht schon.“ „Ich muss wieder los.“ Anja ging und Branco und Nicky waren wieder alleine. Auf dem Weg in ihr Zimmer, dass sie glücklicherweise alleine hatte, traf sie jemanden, dem sie auf keinen fall begegnen wollte. –Schlange. „Wo warst du eben?“, wollte er wissen. Jetzt erst wurde Anja klar, dass Schlange momentan der Boss war. Zorro war unterwegs. „In den Kerkern.“ kam die Antwort. Vor Schlange konnte man nicht lügen. „Ah ja…alles okay da unten?“ Anja nickte. Ihr war die Situation ziemlich unangenehm. Schlange fixierte sie und Anja hatte das Gefühl geröntgt zu werden.  Als es endlich vorbei war, meinte er: „Du kannst gehen.“ Anja war sich nicht sicher, was Schlange inzwischen über sie wusste.
Es wurde langsam brenzlig für sie und sie wurde immer vorsichtiger, was die Besuche bei Branco und Nicky anging. Eine Woche lang, schaffte sie es nicht, bei den beiden vorbei zu schauen. An einem Freitag erwischte sie wieder einen günstigen Zeitpunkt- dachte sie jedenfalls.

Sie war wieder bei den beiden und versorgte sie mit Trinken und Essensresten. Eigentlich war es so wie sonst auch, wenn sie die beiden versorgte. Auf einmal hielten Branco und Nicky buchstäblich die Luft an und auf ihren Gesichtern breitete sich Angst und Entsetzen aus. Anja reagierte blitzschnell und drehte sich um. Hinter ihr stand…Schlange. Er kochte vor Wut „Verräterin.“, zischte er, packte Anja am Arm und zerrte sie nach draußen. Was wird mit Anja geschehen? Wird sie dort lebend rauskommen?  Branco und Nicky hatten alles mitbekommen. Beide hofften, dass Anja diese Aktion überlebte. Doch ihre Hoffnung wurde bald zunichte gemacht. Nicky sah Branco an. „Was werden die mit ihr machen?“ „Ich weis es nicht. Ich hab kein gutes Gefühl dabei.“ Einige Minuten des Schweigens vergingen, die ihnen wie die schrecklichsten Stunden  ihres Lebens vorkamen. Dann und ohne Vorwarnung ertönte ein Schuss. Dann…Stille….
Für Branco brach eine Welt zusammen. „Seine“ Anja…die er so liebte, für die er so viel empfand… Branco konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Ihm rollten Tränen übers Gesicht. „Hey.“, meinte Nicky. „Es tut mir so Leid…du…du kanntest sie wohl besser?“ Branco nickte. Nicky rutschte näher zu ihm, so dass sie nebeneinander saßen, und versuchte ihn zu beruhigen.
Das blanke Entsetzen spiegelte sich auf den Gesichtern der beiden wider. Was war mit ihnen los? Warum…? Blitzschnell drehte sie sich um – Schlange. Panik stieg in ihr auf. Er kochte vor Wut. „Verräterin.“, zischte er, packte sie am Arm und zerrte sie hinaus auf den Flur. Sie wurde zu Zorro gebracht. Der wusste schon längst alles. „Du hast uns also ausspioniert.“, begrüßte er sie nicht gerade freundlich. „Und dann hast du noch unseren Gefangenen geholfen.“, fügte er hinzu. Anja wollte gerade widersprechen, doch Zorro ließ es erst gar nicht dazu kommen. „Spar dir deine Ausreden. Verräter können wir in unserer Gruppe keinesfalls gebrauchen. Bring sie raus.“, wandte er sich an Schlange. „Florian kann dir helfen. Ich komme gleich nach.“ Florian und Schlange brachten sie vor die Grotte. Dort wurde sie gefesselt und an einen Laternenpfahl gebunden. Anja wehrte sich nicht. Sie wusste, dass ihre Situation ausweglos war. Und wenn sie es versucht hätte, was hätte das genützt? Mittlerweile hatten sich noch andere Zorros um Spinne, Florian und Zorro versammelt. Zorro zog eine Waffe hervor, die Anjas Dienstwaffe ähnelte. Anja schloss die Augen. Dies waren die letzten Sekunden ihres Lebens. Sie dachte an Branco und was für eine wunderbare Zukunft sie hätten haben können. Zorro zielte und drückte ab…ein gezielter Kopfschuss.
Als Michael und Gerrit im Restaurant ankamen, war nichts von Alex zu sehen. Sie gingen hinein, doch auch dort fanden sie Alex nicht. „Man wo ist sie denn?“, fragte Michael. „Was ist denn?“, meinte er genervt, als Gerrit ihn anstieß. Dann sah er ihn auch. Denis Hausmann. Die beiden gingen auf ihn zu. „Entschuldigen sie.“, meinte Gerrit. „Denis Hausmann?“, Tribe wollte kein Risiko eingehen und nickte. „Wir sind von der Kripo und…“ „Von der Kripo? Sorry, wenn ich sie unterbreche, aber ich bin nicht Dennis. Ich bin Daniel.“ Jetzt verstanden Michael und Gerrit gar nichts mehr. „Wie bitte?“, fragte Michael. „Sie…sie sind gar nicht Dennis, sondern dessen Zwillingsbruder? Ich dachte er wäre Zorro und nicht sie.“ „Sie kennen unsere Codenamen?“, fragte Daniel ungläubig. „Sagen wir es so. Ne ganz weiße weste haben sie ja auch nicht. Gerade.“ „Jaah ich weis.“ „Wir wollten eigentlich zu ihrem Bruder und wir würden gerne wissen wo unsere Kollegin ist.“, erklärte Gerrit. „Ihre Kollegin?“ „Mit der sie heute verabredet waren.“ „Sie meinen Alex.“ „Genau.“ „Könnten wir das woanders besprechen?“ Die beiden Kommissare nahmen Tribe mit zur Dienststelle.
Im K11: „Also was ist heute im Restaurant vorgefallen?“ „Ich hatte mich mit ihrer Kollegin im Restaurant verabredet. Kurz bevor ihre Kollegin dann kam, Hab ich eine SMS von Dennis bekommen.“ „Könnten wir die SMS mal sehen?“ 

Fortsetzung vom 05.07.07

 

 

Die SMS lautete: „Freu dich nicht zu früh auf dein Rendevouz“ „Und was war, nachdem sie die SMS bekommen hatten?“  „Danach kam, wie ich schon sagte, ihre Kollegin. Wir haben dann unsere Bestellung aufgegeben und uns unterhalten. Als wir mit dem Essen fertig waren, sagte mir Alex dass sie kurz auf die Toilette müsse. Sie ist dann auch gegangen. Kurz darauf stand auf einmal mein Bruder vor mir. Er meinte dass wir sofort die Rollen tauschen sollten sonst…“ „Sonst was?“, fragte Gerrit. „Sonst würde er Nicky und Arrow umbringen und Alex was antun. Wissen sie, er hat schon oft Mitglieder von mir entführt. Ich hatte keine andere Wahl und als Alex dann wiederkam hat er mit ihr das Restaurant verlassen. Ein paar Minuten später sind sie dann gekommen. Sie müssen Alex, Nicky und Arrow da rausholen.“, flehte er. Nach einer kurzen Beschreibung wussten Gerrit und Michael, dass Arrow Branco war. Daniel Hausmann beschrieb den beiden, wo das Hauptquartier der Zorros lag. Er konnte das Kommissariat kurze Zeit später verlassen. „Dann lass uns jetzt zum Hauptquartier der Zorros fahren Gerrit.“ Eine halbe Stunde später kamen sie bei dem zerfallenen Haus an. „Ganz schön düstere Gegend.“, meinte Gerrit und sah sich die Umgebung etwas genauer an. Vor dem Gebäude hingen ein paar Jugendliche ab. Manche beäugten die beiden misstrauisch, andere störte es nicht, dass die Kommissare da waren. Das Haus schien eine Art Hintereingang zu haben. Sie standen an der Rückseite der Grotte und konnten somit, den Vorplatz nicht sehen, wo man deutliche Blutspuren erkennen konnte. „Was wollen sie?“, fragte ein Mädchen mürrisch. Sie war ungepflegt. Ihr Nasenpiercing  hatte sich entzündet, doch das schien sie nicht zu stören. „Könnten wir mit Denis Hausmann sprechen?“, fragte Gerrit. „Wen? Tut mir leid, aber ich kenne keinen Denis.“ „Wir meinen ihren Boss.“, erklärte Michael. Sie funkelte ihn an. Seit sie bei den Zorros war, hatte niemand den richtigen Namen von Zorro gewusst, geschweige denn ihn ausgesprochen. „Der Boss ist momentan sehr beschäftigt.“ Sie trat beiseite um einem Kumpel platz zu machen, der sich ebenfalls an die Tür stellte. Er sah sie fragend an. „Die beiden wollen zum Boss Spinne. Ich habe ihnen schon erklärt, dass er im Moment sehr beschäftigt ist.“ „Wir müssen ihren Boss aber dringend sprechen.“, erwiderte Michael. „Sehr dringend sogar.“, fügte Gerrit hinzu. „Ich kann den Boss wirklich nicht stören!“ „Ist schon okay.“, erwiderte Spinne. „Um was geht’s denn?“ „Das würden wir gerne selber mit ihrem Boss besprechen.“, erklärte Gerrit. „Das können sie auch mit mir. Ich bin sein Stellvertreter.“ Den beiden blieb nichts anderes übrig, ihre Identität preiszugeben. Beide zückten ihre Ausweise. „Könnten wir vielleicht jetzt mit ihrem Boss reden?“ Das Mädchen sah Spinne an. „Dann folgen sie mir.“, meinte er. Das Mädchen trat zur Seite und Spinne führte sie zu Zorro, der mit Alex beschäftigt war. Diese hatte(leider zu spät) herausgefunden, dass sie mit Zorro mitgegangen war Als Spinne klopfte, ging Zorro vor die Tür. „Was gibt’s denn?“, schnauzte er. „Hatte ich nicht deutlich gesagt, dass ich nicht gestört werden möchte?“ „Doch schon, aber die beiden sind von der Kripo und wollen sich dringend mit ihnen unterhalten.“, antwortete Spinne. Erst jetzt bemerkte Zorro die beiden Kommissare. „Lass uns bitte allein Spinne.“  „Was führt sie zu mir?“, fragte Zorro etwas zu freundlich wie Michael fand. Er wechselte mit Gerrit einem viel sagenden Blick, den Zorro nicht bemerkte. Beide waren sich einig: Zorro konnte gut Schauspielern. „Lassen sie uns in mein Büro gehen.

Zorros „Büro“ war sein Machtzentrum. Von hier aus herrschte er über seine Anhänger. „Ihr Anliegen muss wirklich sehr dringend sein, denn sonst hätte mein Stellvertreter mich nicht gestört.“ Zorro konnte sich denken, weshalb die Polizei zu ihm gekommen war. „Ich schätze mal, sie wissen, warum wir hier sind.“, begann Michael. „Vorbestraft sind sie ja nicht nur wegen kleinerer Delikte. In Haft saßen sie auch schon mal.“ „Ja, aber danach hab ich nichts mehr angestellt.“, log er. „Die Zeit „Hinter Gittern“ war schon schlimm genug.“ „Da hat uns ihr Bruder uns aber was ganz anderes erzählt.“, erwiderte Gerrit. Zorro verachtete Tribe noch mehr. Warum musste er zur Polizei rennen und denen stecken, dass er wieder was angestellt hatte? „Ach ja? Hat er?“, fragte er verächtlich. „Und sie glauben ihm auch noch? Der Typ hat mich und zwei meiner Anhänger entführt.“ „Nennen sie uns einen Grund, warum wir ihnen das glauben sollten?“ Michael sah Zorro erwartungsvoll an. „Weil es so war.“, antwortete dieser. „Dann mal was anderes. Wo ist unsere Kollegin?“ „Ihre Kollegin?!“ „Mit der sie das Restaurant verlassen haben.“ „Hat ihnen das wieder dieses Ar******* von Bruder erzählt?“ „Wo ist unsere Kollegin?“, fragte Michael mit Nachdruck. „Ich weiß es nicht. Wir haben uns auf dem Weg getrennt. Ich bin danach auch hierher. Alleine! Das können einige bestätigen.“ „Sage sie mal, warum lügen sie eigentlich? Wir wissen genau, dass  unsere Kollegin hier ist. Also wo ist sie?“ Zorro schwieg. „Sie brauchen mit uns nicht zu reden. Wir können uns auch einen Durchsuchungsbefehl besorgen.“ Zorro musste mit auf die Dienststelle. Während Zorro im K11 befragt wurde, beseitigten die restlichen Zorros Beweismaterial. Branco und Nicky mussten auch darunter leiden. Sie wurden woanders hingebracht. Anjas Leiche wurde entsorgt. Nur die winzige Blutspur am Haupteingang war noch schwach erkennbar. 

 

Alex war zu Branco und Nicky gesperrt worden. Die beiden berichteten ihr, dass Anja aufgeflogen war. „Meint ihr…meint ihr, es ist schon zu spät?“, fragte sie. Der Gesichtsausdruck der beiden sagte ihr schon alles. „Anja…wurde vermutlich…erschossen.“, brachte Branco hervor. „WAS???? Diese Psychos.. Arme Anja…! Wie sollen wir hier wieder rauskommen?“ Diese Frage hatten sich Branco und Anja schon oft gestellt, doch eine Antwort hatten sie nicht gefunden. „Wieso wurden wir eigentlich weggebracht?“, fragte Nicky auf einmal. Unerwartet meldete sich Alex zu Wort: „Ich hab vorhin Bruchstücke eines Gespräches mitbekommen. Dort ging es irgendwie um Polizei. Vielleicht soll das Gelände durchsucht werden.“  „Oder sie haben von Anja gesprochen.“, machte Branco die Hoffnung wieder zunichte. „Hoffen wir, dass sie noch lebt.“ Sie lauschten…sie hörten Schritte näher kommen. Schlange kam zu ihnen. „Habt ihr euch schon kennen gelernt?“, fragte er mit einem fiesen Grinsen, als er die Tür geschlossen hatte. „Was hattet ihr mit Anja zu tun?“ Nicky vermied es Branco anzusehen. Alex tat so, als wüsste sie nicht, was Schlange wollte. „Kanntet ihr sie?“, er ging vor den dreien auf und ab. Als keiner antwortete, nahm er sich Nicky vor. „Ahh…“ Er zog sie grob hoch. „Nun sag schon…“ „Ich…ich…kannte sie nicht.“ „Komm lüg nicht.“ „Sie sagt die Wahrheit.“, schaltete sich Branco ein. „Schnauze.“ „Wirklich …ich.“ „Du lügst doch. Ich glaub ich muss Florian bescheid sagen, dass er noch einmal kommt. Er würde sich freuen.“ „Sie kannte An…Sie kannte sie nicht.“ Pass mal auf, wenn du denkst, dass du mich ver*****en kannst, hast du falsch gelegen.“ Er stieß Nicky unsanft weg und ging zu ihm. Branco bekam ein paar heftige Bauchtritte. „BRANCO…“ Alex war sofort wieder verstummt.  „Branco? Also kennt ihr euch doch!“ Er zog Branco hoch und durchsuchte ihn noch einmal gründlich. Insgeheim war Branco froh, dass er seinen Dienstausweis im Büro gelassen hatte, bevor der Undercover-Einsatz begonnen hatte. Was, wenn er Alex und Nicky auch durchsucht? Hatte Alex ihren Ausweis überhaupt dabei? Wenn…Was dann? Zu allem Unglück fand Schlange Alex´ Ausweis. „Sieh mal an n Bulle. Wenn der Boss das gewusst hätte, dann wäre er garantiert nicht mit ihnen ausgegangen.“ Er schwieg während er überlegte. „Jetzt wird mir klar, warum du bei der Aufnahmeprüfung so gut warst.“ „Woher wissen sie das?“ „Ich habe meine Späher bzw. hat der Boss seine Späher Ich hätt mir denken können, dass du bei den Bullen bist. Wie sonst würde Alex.“, er warf ihr einen missachtenden Blick zu, :Dich kennen.“ Er lächelte. „Ihr braucht mir nichts vorzumachen. Ihr kanntet sie. Sie wollte euch helfen, also war sie ebenfalls bei den Bullen. Sie musste beseitigt werden, weil sie zu viel wusste. Tribe wird es nicht gerade toll finden, wenn er erfährt, dass er die ganze Zeit über ausspioniert wurde. Was mach ich nur mit euch?“ Er musste sie von hier wegschaffen. Wenn die Polizei wirklich das ganze Gelände absuchte und sie finden würde, würden garantiert alle hinter Gittern kommen. Er könnte sie allerdings auch beseitigen und dann Selbstmord begehen. Das schien ihm die beste Lösung. Dann konnte er für nichts zur Verantwortung gezogen werden und in den Knast konnte er dann auch nicht.

Florian kam auf einmal in das Versteck. „Wir haben soweit alles beseitigt.“, erklärte er. „Sehr gut! Die drei müssen auch noch weg. Die Bullen können jeden Augenblick hier sein.“ „Einige von uns sind schon untergetaucht.“ „WAS? Die Feiglinge wollen sich verpissen? Der einzige der sich verzieht bin ich. Geh zurück zu den anderen!“ Schlange überlegte fieberhaft wie er Alex, Branco und Nicky loswerden konnte. Würde es Sinn machen noch eine oder möglicherweise mehrere Opferungen durchzuführen? So viel Zeit würde nicht bleiben.

Gerade als er dies gedacht hatte, hörte er draußen Stimmen. Ruckartig fuhr er herum und lugte vorsichtig nach draußen. Mehrere Fahrzeuge standen dort- mit Blaulicht. Ohne zu überlegen drehte er sich wieder um, nahm sich Nicky als Geisel und wartete ab, bis das Versteck gefunden wurde. Er wusste das die Situation ausweglos war, er würde in den Knast kommen, egal wie. Er zog die Pistole hervor, hielt sie Nicky an den Kopf und befahl Alex und Branco still zu sein, sonst würde er Nicky abknallen.

 

Ein SEK-Team stürmte das Versteck, indem sich Schlange mit Nicky, Alex und Branco verbarrikadiert hatte. Alles widersetzen half nichts. Schlange und ein paar andere der Zorros, welche nicht fliehen konnten wurden festgenommen.

Alex, Branco und Nicky trugen keine weiteren Schäden von dem Ereignis. Nach ein paar Wochen, hatten die das Erlebte  verarbeitet.

Denis Hausmann alias Zorro wurde unter anderem wegen illegalen Drogenbesitzes, Bildung einer kriminellen Vereinigung, mehr fachen Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 

Die Tribes wurden wegen ähnlicher Delikte verurteilt.

 

 

 


 

 

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