Alex´ Ausrutscher

->> 09.09.07 17:42h
 
„Naseband, K11.“ „Guten Morgen Michi!“ „Ah, Lieblingskollegin. Na, gut geschlafen?“ „Ja, ganz gut soweit. Du es kann heute Morgen ein bisschen später werden, ich bin doch um 10 Uhr mit dem Staatsanwalt verabredet.“ „Ach ´ne, mit dem Staatsanwalt also. Hab ich was verpasst?“ „Haha. Sehr witzig. Du weißt doch wegen der Sache mit der angeschossenen Kollegin bei dem Raubüberfall letzte Woche, da fehlt noch meine Zeugenaussage.“ „Ja stimmt. Also dann bis nachher. Ciao. „Okay, dann bis später Michi.“ Keine fünf Minuten später, betrat Alex das Büro des Staatsanwalts. Doch der war nicht da. >Komisch, eigentlich sind wir doch um Punkt zehn verabredet gewesen. Jetzt ist es schon fünf nach.< Sie will gerade das Büro wieder verlassen, als der Staatsanwalt das Zimmer betritt. „Ah Frau Rietz. Entschuldigen sie die Verspätung, ich komme gerade aus dem Gericht, hat etwas länger gedauert.“ „Ist doch kein Problem, Herr Kirkitadse.“ „Setzen sie sich doch und lassen sie uns gleich anfangen. Ich habe nachher noch einen wichtigen Termin.“ Alex nickte zustimmend. Auch sie wollte nicht den ganzen Tag im Büro des Staatsanwaltes verbringen. Sie hatte nicht gegen ihn, nein, es war nur, sie wäre eben lieber bei ihren beiden Kollegen im K11. Die Schießerei letzte Woche, war kein schöner Anblick gewesen. Darüber zu reden viel immer noch schwer. Vor allem weil eine Kollegin, Katrin Schneider, dabei ums Leben gekommen war. Doch auch das gehörte leider zum Beruf einer Kommissarin. „Frau Rietz? Haben sie meine Frage nicht gehört?“ Aus ihren Gedanken geschreckt, begann sie noch einmal dem Staatsanwalt alles zu erzählen. Er hörte aufmerksam zu und machte sich hier und da eine Notiz. „Gut,das wars dann. Sie können wieder ins K11 fahren!“ Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Der Freund der verunglückten Kollegin stürmte ins Zimmer. „Sie sind Schuld! Wegen ihnen ist meine Freundin nicht mehr am Leben! Wenn sie sie nicht aus ihrem Urlaub zu diesem Einsatz gerufen hätten, wäre sie jetzt noch am Leben!“ „Herr Peters. Jetzt beruhigen sie sich doch erst mal! Keiner von uns kann was dafür, dass Frau Schneider nicht mehr am Leben ist.“ „Doch sie sind Schuld. Ganz allein sie. Ich kann ihre Visage nicht mehr sehen. Wenn meine Katrin nicht mehr leben darf,sollen auch sie nicht mehr leben!“ „Herr Peters. Wir können doch über alles reden!“ Der Mann stürmte auf den Staatsanwalt zu und hielt ihm ein Messer an den Hals. >Ich muss etwas tun.<, schoss es Alex durch den Kopf. Der Mann stand direkt vor ihr. Konnte sie es wagen, ihm den Arm mit dem Messer auf den Rücken zu drehen und ihn zur Vernunft zu bringen? >Ich muss es versuchen.< Ohne noch lange zu zögern stand sie auf und überwältigte den Mann, der inzwischen in Tränen ausgebrochen war. „Danke Frau Rietz, ich weiß nicht wie weit er gegangen wäre,wenn sie nicht eingegriffen hätten!“ Alex nickte nur. Sie konnte sich denken, was der Mann gerade durchmachte. Als Herr Peters sich etwas beruhigt hatte, beschloss der Staatsanwalt ihn gehen zu lassen. Es war schließlich erst vier Tage her, seitdem Frau Schneider ums Leben gekommen war. Er wollte ihm noch eine Chance geben und würde es nicht zur Anzeige bringen. Herr Peters, der sich nun endgültig beruhigt hatte, bedankte sich als wäre nichts gewesen und verließ das Büro. Endlich nach zwei Stunden, so kam es ihr zumindest vor, fuhr Alex zurück ins Büro, wo Michael und Gerrit gerade dabei waren, einige Akten abzutippen. „Hey Alex! Wir haben schon sehnsüchtig auf dich gewartet. Wie wars denn?“ „Hallo, ihr zwei. Ihr glaub nicht, wer da eben aufgetaucht ist und den Staatsanwalt bedroht hat!““Ja, wer denn. Erzähl schon!“, sagte Gerrit. „Der Freund unserer erschossenen Kollegin!“ „Was? Und was ist dann passiert?“, fragte nun auch Michael interessiert. „Naja, ich habe ihm dann das Messer aus der Hand genommen und als er sich beruhigt hat, hat er sich entschuldigt und ist gegangen.“ „Unsere Kollegin. Selbst in Ausnahmesituationen meistert sie jeden Zwischenfall.“ „Michael. Das ist nicht witzig.“ Michael verdreht die Augen. >Wenn du wüsstest, was ich für dich empfinde und das ich es völlig ernst meine.<, denkt er und schaut seine Kollegin verträumt an. „Und der Staatsanwalt, der will keine Anzeige erstatten?“ Alex schüttelt den Kopf. „Er meinte er wolle ihm noch eine zweite Chance geben!“ „Schluss mit den Geschichten. Wir haben hier noch jede Menge Akten, die nur darauf warten, dass sie bearbeitet werden. Gerrit, diese hier kannst du bitte schon mal den Kollegen bringen. Alex und ich, kümmern uns um die anderen Akten.“ „Zu Befehl, Herr Oberwachtmeister!“ Alle drei lachten und Gerrit machte sich auf den Weg. „War ja echt mutig von dir, dem Staatsanwalt so zu helfen.“ Alex wurde rot. „Najaaa...“ Dann machten die Beiden sich ohne ein weiteres Wort an die Arbeit.
Als sie gerade die letzte Akte fertig hatte, klingelte Alex´ Telefon.
 
Rietz, K11.“
 
Peters hier. Ich habe den Staatsanwalt. Ich fordere eine Million Lösegeld. Sie werden in einer Stunde zu dem alten Fabrikgelände in der Stadt kommen, allein. Wenn ich auch nur eine Person vom SEK sehe, ist Herr Kirkitadse tot. Den Ort der Übergabe werde ich ihnen noch mitteilen.“
 
Alex hielt den Hörer zu. „Michi, Herr Peters ist dran. Ich stell auf laut. Hör mit!“
 
Wie geht es dem Staatsanwalt? Kann ich kurz mit ihm sprechen?“
 
Es geht ihm den Umständen entsprechend. Ich melde mich!“
 
„Ich ruf sofort das SEK an, die sollen sich bereithalten. Was sind seine Forderungen?“ „Er will eine Million.“ Gerrit betrat das Zimmer. „Gerrit, Herr Kirkitadse ist entführt worden von Peters. Er fordert eine Million. Kümmerst du dich darum?“ „Geht klar. Bis wann braucht ihr das Geld?“ „In einer Stunde!“ Dann verschwand Gerrit wieder. „Wir müssen dich mit einer Kugelsicheren Weste sichern und wir werden das Geld mit einem Peilsender ausstatten.“ „Ich weiß, Michael. Das ist nicht meine erste Geldübergabe.“ „Entschuldige bitte,wenn ich mir Sorgen mache.“ „Nein, so war das doch nicht gemeint.“
 
->> 09.09.07 19:29h
 
„Schon okay. Ich weiß ja, dass das alles Routine für dich ist, aber trotzdem.“ Beide lächelten sich an. >Sie ist so hübsch, wenn sie lacht. Ich wünschte ich müsste meine Gefühle nicht länger verbergen.< In diesem Moment betrat Gerrit wieder das Büro. „So ihr zwei. Ich habe das Geld zusammen. Am Besten ist wir fahren sofort los, denn können wir erst einmal gucken, wo er sich verschanzt hat, falls wir eingreifen müssen,okay?“ Alex nickte. Sie suchte noch einmal den Blickkontakt zu Michael, doch er war wieder mit seinem Computer beschäftigt. „Können wir dann los? Hast du alles?“ „Ja, ich glaube schon. Lass uns gehen.“ „Viel Glück, Alex. Wir sehen uns nachher!“, Michael. „Okay, bis dann!“ Zusammen mit Gerrit verließ Alex das Büro. „Ach und Alex?“ Sie drehte sich noch einmal zu Michael um. „Bestelle dem Staatsanwalt schöne Grüße von mir!“ >Ich Idiot! Bestelle dem Staatsanwalt schöne Grüße von mir. Was besseres hätte mir auch echt nicht einfallen können!<
 
Knapp 10 Minuten später kamen sie an dem alten Fabrikgelände an. Niemand war zu sehen. „Wie lange haben wir noch?“, fragte Gerrit. „15 Minuten.“ „Ich hoffe wirklich er hat dem Staatsanwalt nichts getan. Was mich auch interessiert, was will der Kerl mit einer Million Euro?“ „Das werden wir hoffentlich gleich erfahren!“ „Ich glaub ich geh dann jetzt mal!“ „Okay Alex. Die Kugelsichere Weste hast du an, oder?“ Alex nickte. „Viel Glück!“ „Danke.“ Sie stieg aus dem Auto aus. Langsam überquerte sie den großen Hof und blickte sich nach allen Seiten um. Es war kein SEK zu sehen, aber auch von Peters fehlte jede Spur. Unentschlossen blieb sie in der Mitte des Hofes stehen. Auf der anderen Seite des Gebäudes schien sich etwas zu tun. Sie sah, wie Peters auf sie zu kam. „So eine hübsche Frau und so ganz allein? Hast du das Geld?“ „Ja, hier in dem Koffer.“ „Aufmachen!“ Alex öffnete den Koffer. Sie erhaschte ein Grinsen auf dem Gesicht des Entführers. „Wo ist Herr Kirkitadse?“ „Dem wirst du jetzt erst einmal ein bisschen Gesellschaft leisten! Er freut sich schon auf dich!“ Plötzlich und ganz unerwartet hielt ihr Peters eine Waffe an die Schläfe und schaute sich zu allen Seiten um. „Ihr Bullen glaubt doch echt, dass ich doof wäre, was? Meint ihr ich habe nicht mitbekommen, dass hier überall auf dem Gelände das SEK nur auf das Wort >>Zugriff<< wartet?“ Er zerrte sie in das Gebäude hinein und führte sie in einen kleinen dunklen Raum. Durch ein kleines Fenster ganz oben in dem Raum fiel etwas Licht. Alex konnte sehen, dass in einer Ecke der Staatsanwalt saß, doch er rührte sich nicht. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. „Herr Kirkitadse!“ Alex lief auf ihn zu. „Frau Rietz! Na endlich, ich dachte schon sie würden nie kommen.“ An seiner Stirn klaffte aus einer Wunde Blut. „Sie bluten ja!“ „Ach, dass ist nicht so schlimm. Sagen sie mir lieber wie wir hier raus kommen sollen!?“ Doch auf diese Frage wusste Alex keine Antwort. „Gerrit und das SEK sind hier irgendwo auf dem Gelände. Sie werden uns schon finden!“ Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Peters stand wieder in der Tür. „Mitkommen!“, brummte er. Alex und der Staatsanwalt erhoben sich und folgtem dem Entführer. „Einsteigen!“, sagte er, als sie vor einem kleinen, klapprigen Wagen standen. Sie taten wie ihnen geheißen. Mit einem viel zu hohen Tempo brauste das Auto mit ihnen über das Gelände. Als sie an den Ausgang kamen, standen an den Seiten das SEK und Gerrit. Doch das schien Peters nicht weiter zu stören, er drückte einfach noch mehr aufs Gaspedal. Selbst als das SEK auf seine Reifen schoss, blieb er ruhig. Die Fahrt ging über eine Landstraße Richtung eines verlassenen Waldes. Plötzlich stoppte der Entführer und befohl dem Staatsanwalt auszusteigen. „Und was ist mit Frau Rietz?“ „Die bleibt bei mir!“ „Aber...“ „Halt die Klappe jetzt und steig aus.“ >Was hat er mit mir vor? Wieso lässt er den Staatsanwalt laufen und mich nicht? Bitte Gerrit, findet mich schnell!< „So, meine Süße. Jetzt sind wir endlich allein!“ Er fuhr weiter. Als sie tief in den Wald gefahren waren, hielt er bei einer kleinen Hütte an. „So, da wären wir. Aussteigen bitte!“ Alex stieg aus dem Wagen. Peters brachte sie in das Haus. „Weißt du, eigentlich fand ich dich ja schon immer viel hübscher als Katrin! Das Problem hat sich jetzt ja wie von selbst gelöst! Setz dich doch!“ >Gerrit, bitte beeilt euch. Ich weiß nicht, was der Kerl mit mir vorhat!<
 
Inzwischen bei Gerrit:
 
„Micha! Du musst sofort kommen. Peters hat Alex entführt!“
 
„Was? Ich komme sofort! Wo seit ihr denn jetzt?“
 
„Wir stehen hier mitten im Wald. Er hat sie in eine kleine Hütte gebracht. Den Staatsanwalt hat er vorher frei gelassen.“
 
„Gerrit, ich bin schon unterwegs. Ciao.“
 
In der Hütte:
 
„Was haben sie denn jetzt mit mir vor?“ „Och, ich dachte wir machen uns hier ein paar gemütliche Stunden. Ist doch echt schnuckelig die Hütte hier, oder? Was meinst du wie oft ich hier mit Katrin war?“ Alex zuckte mit den Schultern. „Naja, ist ja auch egal. Katrin ist Vergangenheit!“ Er drückte Alex auf das Sofa. „Aber wir kennen uns doch noch gar nicht richtig!“, sagte Alex in diesem Moment. >Bitte, lass das helfen, er darf mir nichts tun.< „Du möchtest mich gerne kennen lernen?“, fragte Peters. Alex nickte nur. „Findest du das echt wichtig?“ Wieder konnte Alex nur nicken. „Ich hätte dich anders eingeschätzt. Naja, wir können doch auch erst unseren Spaß haben und uns danach kennen lernen, oder?“ Nun standen ihr Tränen in den Augen. Würde er sie wirklich...
 
Vor der Hütte:
 
„Michael, da bist du ja endlich!“ „Wie lange ist er schon mit ihr in dieser Hütte?“ „Seit zwanzig Minuten!“ „Ich hoffe für ihn, dass er ihr nichts getan hat. Gerrit wir müssen da jetzt rein!“ „Nein. Warte noch!“ „Ja auf was denn? Soll er ihr vielleicht erst was tun, damit wir zugreifen können?“ „Okay, warte. Ich spreche mit dem Einsatzleiter.“ Michael nickte nur in Gedanken versunken. >Wenn der Kerl seiner Alex auch nur ein Haar gekrümmt hatte, dann konnte er was erleben.< „Michael? Hey! Micha!!“ „Oh, was?“ „Der Einsatzleiter sagt, dass wir jetzt zugreifen!“ „Okay!“
 
In der Hütte:
 
Peters beugte sich über sie. Er umschlang sie mit seinen Armen und begann sie zu küssen. Sie wollte sich wehren, doch sie war wie gelähmt. Seine Lippen waren kalt und schmeckten nach Salz. Gerade als er ihre Bluse öffnen wollte, kam das SEK herein gestürmt. „Hände hoch und hinter den Kopf! So mein Freund, dein Spiel ist aus!“ Gerrit legte ihm Handschellen an. „Du kommst jetzt mit, mein Freund und wirst dem Haftrichter vorgeführt.“ Michael setzte sich zu Alex auf das Sofa. Er sagte gar nichts, sondern nahm Alex einfach nur in den Arm. Sie lehnte sich an seine starke Schulter. „Hat er dir was getan?“ Sie schüttelte den Kopf. Dabei beließ Michael es erst einmal. Alex konnte ihm ja erzählen was passiert war, wenn sie dazu bereit wäre. „Magst du erst mal mit zu mir kommen?“ „Ja, dass wäre unheimlich schön. Ich möchte jetzt ungern alleine sein!“ Er nickte und Arm in Arm verließen sie das Haus. „Gerrit? Ich nehme Alex mit zu mir, sie will jetzt nicht so gerne alleine sein, okay?“ „Klar, ist schon okay. Ich halte im K11 die Stellung.“ „Danke Alter. Du hast was gut bei mir!“
 
Bei Michael:
 
„Setz dich doch! Möchtest du was trinken? Einen heißen Kaffee vielleicht?“ Alex nickte. Erst jetzt schien sie zu realisieren, was da eben alles passiert war. Dieser widerliche Kuss, klebte immer noch auf ihren Lippen. „Hier dein Kaffee!“ „Danke!“ „Willst du vielleicht drüber reden? Hilft dir bestimmt!“ „Lass mir Zeit, okay?“ „Ja, klar.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nippten beide an ihrem Kaffee. „Möchtest du hier auf dem Sofa oder in meinem Bett schlafen?“ „Ich wäre nicht so gerne allein. Ist dein Bett groß genug?“ Er lächelte. „Ja, klar.“ >Mit seiner Traumfrau in einem Bett. Wie lange hatte er sich das schon gewünscht und jetzt sollte es wahr werden. Doch unter anderen Umständen wäre es viel schöner gewesen.< Er gab Alex ein T-Shirt von sich, was ihr viel zu groß war und sie ging erst einmal duschen. >Den ganzen Schmutz von Peters hinunter waschen. Ich muss es loswerden.<, dachte Alex. Sie duschte mindestens eine Stunde und als sie wieder das Bad verließ war es schon weit nach Mitternacht.
 
->> 10.09.07 15:58h
 
Sie betrat das Schlafzimmer von Michael. Dieser lag schon auf der einen Seite des Doppelbettes und schien ihr so viel Platz und Raum wie nur möglich machen zu wollen. >Wie süß er sich um mich kümmert.<, dachte Alex und legte sich ebenfalls in das Bett. Kaum eine halbe Stunde später, war sie auch schon in einen unruhigen Schlaf gefallen.
 
„Nein...Lass mich. Ich will das nicht!“ Michael wurde vom wirren Schreien seiner Kollegin wach. „Hey Alex. Wach auf!“ Er rüttelte sachte an ihrer Schulter. Alex schreckte hoch. „Ist alles gut. Du hast schlecht geträumt.“ Im Schein der Straßenlaterne sah Michael, wie Alex eine Träne die Wange herunterlief. „Es...es war so schlimm!“, schluchzte sie. „Wir...wir waren in dieser Hütte. Und dann...dann hat er sich über mich gebeugt und wollte mich küssen und er wollte meine Bluse öffnen. Ich...ich hatte solche Angst. Wenn das SEK nicht so schnell reagiert hätte,dann hätte er mich...hätte er mich...!“ „Schsch...Es ist ja vorbei! Er kann dir nichts mehr tun!“ „Michi?“ „Mh.“ „Danke, dass ich bei dir bleiben darf.“ „Hey Kollegin, ist doch kein Problem!“ Sich in den Armen liegend schliefen die Beiden ein.
 
Um sieben Uhr am Morgen riss der Wecker die Beiden Kommissare aus dem Schlaf. „Guten Morgen, Alex! Gut geschlafen?“
 
--> 11.09.07 20:42h
 
„Einigermaßen!“ Sie blickten sich an. „Und du willst echt schon wieder mit ins K11?“ „Was soll ich denn sonst machen. Dass lenkt mich sicher alles ein bisschen ab!“ Michael nickte nur. >Ach Alex, wenn ich nur wüsste wie ich dir helfen sollte.< Die Beiden frühstückten erst einmal ausgiebig und machten sich dann bald auf den Weg ins K11, wo Gerrit sie schon erwartete. „Guten Morgen ihr zwei. Wie geht es dir Alex?“ „Geht schon.“, murmelte diese nur. „Gibt es schon was neues von Peters?“, fragte Michael um Alex diese Frage nicht aussprechen zu lassen. „Der war gleich heute Morgen der Erste beim Haftrichter.“ „Ja und? Mensch Gerrit jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“, zeterte Michael ungeduldig. „Sie haben ihn wegen Beamtenbedrohung, wegen Entführung und vorsätzlicher sexueller Nötigung zu einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt.“ Wer in diesem Moment das Büro der drei betrat, konnte ein erleichtertes Aufatmen vernehmen.
 
Ein paar Stunden später, als alle Berichte abgetippt und dem Staatsanwalt gebracht worden waren und es immer noch keinen neuen Fall gab machten sich Alex und Michael auf den Weg nach Hause. Sie wollten gerade die Polizeidienststelle verlassen, als ihnen draußen auf dem Gang ein Mädchen auffiel, dass ganz verstört wirkte. „Hey. Alles in Ordnung bei dir?“, fragte Alex sie. Das Mädchen schaute nur aus ihren traurigen Augen in die Augen der Kommissare, so als würde sie gar nicht mitbekommen, was Alex sie gerade gefragt hatte. „Was ist denn los?“, versuchte Alex abermals das Mädchen zum Sprechen zu animieren. Dabei streifte sie die Schulter des Mädchens. Diese zuckte zurück. „Komm erst mal mit in unser Büro.“, entschied Michael und so gingen sie zurück zu Gerrit. „Würdet ihr uns dann mal bitte kurz allein lassen?“, fragte Alex ihre beiden Kollegen. Diese nickten nur.
 
Draußen auf dem Gang:
 
„Was ist denn mit dem Mädchen?“, fragte Gerrit. „Ich weiß es nicht, wir haben sie ganz verstört im entdeckt. Vielleicht wollte sie ja zu uns und hat sich nur nicht getraut!?“ Gerrit nickte nur.
 
Im Büro:
 
„Ich bin die Alex. Und wer bist du?“ „Ina. Ina Peters.“ Bei diesem Namen durchzuckte es Alex wie einen Blitz. >Bleib ruhig Alex. Der Name ist ja nicht gerade selten.<, ermahnte sie sich selbst. „Was ist denn passiert?“ Das Mädchen blickte sich im Büro um. „Keine Angst. Wir sind alleine hier. Es hört uns niemand zu. Erzähl mir nur was passiert ist!“ „Vor zwei Tagen, da kam mein Papa total betrunken nach Hause. Letzte Woche, da ist...ist seine Freundin erschossen worden und seitdem ist er völlig verändert.“ >Freundin...erschossen...Peters!<, jetzt machte es klick! „Wie hieß denn die Freundin von deinem Papa?“ „Katrin!“, sagte das Mädchen nur und guckte starr geradeaus. „Und was war vor zwei Tagen?“ „Papa kam in mein Zimmer und guckte so...so komisch und dann...dann hat er sich auf meine Bettkante gesetzt. Er wollte,dass ich ihn anfasse und...und..dann...“ Das Mädchen keuchte. „Ist schon gut. Es ist ja vorbei!“ Alex streichelte dem Mädchen über den Rücken. „Er...er hat mich...“ „Du brauchst nicht weiter zu erzählen. Es ist schon gut...“ Alex versuchte beruhigend zu wirken. „Meinst du, es ist okay, wenn du zu einem Arzt gehst? Meine Kollegin wird dich auch begleiten!?“ Ina Peters nickte. Alex ging zu ihrem Telefon und rief eine gute Freundin von sich an die Ärztin war, erzählte kurz das Nötigste und die Freundin versprach Ina Peters sofort dran zu nehmen. „Komm mit. Ich bringe dich jetzt zu meiner Kollegin!“ Als sie auf dem Gang war, trafen sie auf Katja, eine gute Kollegin von Alex. Sie wusste schon Bescheid, von Alex Freundin, der Ärztin und begleitete das Mädchen. Alex ging zum Getränkeautomaten, dem Stammpunkt ihrer Kollegen. Gerrit und Michael blickten sie neugierig an. „Was ist mit dem Mädchen?“, fragte Gerrit. „Das war Ina Peters.“ „Nein, oder? Das war jetzt nicht die Tochter von...“ Alex nickte. „Doch!“ „Und was...wollte sie?“, Michael zögerte. „Vor zwei Tagen, da kam ihr Vater betrunken nach Hause...und er hat sich an ihr vergriffen.“ „Scheiße!“ „Wie alt war die Kleine nochmal?“ „Sechzehn!“ „Oh mein Gott!“, sagte nun auch Gerrit. „Hätte Peters doch nur früher den Staatsanwalt entführt. Dann hätte er seine Tochter nicht das erste Mal mit ihm erleben lassen. Stattdessen hätte er doch mich nehmen sollen!“ „Hey, Kollegin! Dich trifft doch wohl am aller wenigsten die Schuld. Komm mal her!“ Michael nahm seine Kollegin liebevoll in den Arm. „Das muss man sich mal vorstellen. Die Kleine hatte Sex mit ihrem Vater. Wie soll sie jemals wieder einem Jungen vertrauen und Spaß an Sex haben?“, Gerrit. Alex schüttelte nur den Kopf. „Wo ist sie denn jetzt?“ „Ich habe sie zu einem Arzt geschickt. Der soll sie erstmal gründlich untersuchen. Stellt euch mal vor, wenn sie jetzt auch noch schwanger wäre!“ Alex keuchte. „Hat er denn nicht...ich meine...?“ „Ich weiß es nicht. Sie hat nichts davon erzählt!“ Die Kommissare nickten nur. „Komm Alex. Wir fahren jetzt nach Hause. Ich glaube es hat keinen Sinn mehr, hier noch länger zu bleiben.“ Sie nickte und ehe sie sich versah saß sie auch schon in Michaels Wohnzimmer. Er brachte ihr eine Decke und sie machte es sich auf der Couch bequem. „Hätte er den Staatsanwalt doch nur früher entführt...“, wollte Alex wieder beginnen, doch Michael hielt ihr einen Finger auf den Mund. „Was wäre dann gewesen Alex? Dann hätte er dich vergewaltigt, dann wärst du vielleicht schwanger und würdest nie wieder deinen Spaß an Sex haben!“ „Ja, aber bei mir wäre es bestimmt nicht so schlimm gewesen. Ich meine es wäre halt nicht mein erstes Mal gewesen!“ „Ja, aber das wäre ja noch schlimmer. Denn hättest du einen direkten Vergleich gehabt. Ach Alex. Sei froh,dass er es bei dir nicht hat so weit kommen lassen.“ Er kniete nun vor ihr. „Mensch Michi. Aber dann hätte das Mädchen...“ „Pschtt...“ Wieder nahm er sie in den Arm. Die Beiden schauten sich tief in die Augen. Michael nahm Alex´ Gesicht in seine Hände und kam dem immer näher. „Alex, ich...“ „Nein!“ Alex stieß ihn weg. „Entschuldige,ich wollte nicht...“ Plötzlich schmeckte Alex wieder das Salz auf ihren Lippen. Es war genau wie bei Peters. Sie konnte das einfach nicht vergessen. „Michi. Es tut mir Leid!“ „Ist schon okay!“ Sie schaute ihn an. „Ich brauche nur Zeit!“ Er nickte. Ihr Gesicht war jetzt ganz dicht vor dem seinen. >Sein wunderbares Gesicht. Was soll schon passieren?< Jetzt küsste sie ihn einfach. Schmeckte seine wunderbaren Lippen,die ganz weich und fruchtig schmeckten. Der Kuss war der zärtlichste den sie jemals bekommen hatte. „Alex, ich...“ Diesmal war sie es die ihm den Finger auf die Lippen legte. Er verstand. Sie wollte einfach nur genießen. Er setzte sich neben sie auf die Couch. Keiner der Beiden wusste was er sagen oder tun sollten. Bis Michael sagte: „Ich bin müde. Kommst du mit ins Bett?“ Sie nickte und Beide machten sich auf um noch kurz ins Bad zu gehen um danach dem Bett einen Besuch abzustatten. Als sie kurz vorm einschlafen waren, kuschelte sich Alex ganz dicht an ihren Michael. „Danke, dass du da bist!“
 
--> 12.09.07 20:43 h
 
Im Kommissariat:
 
„Morgen Gerrit!“ „Morgen ihr zwei. Alles klar bei euch?“ „Ja, soweit ganz okay. Hast du schon was von Ina Peters gehört?“, fragte Alex ihren Kollegen. Dieser nickte. „Also, sie ist nicht schwanger. Alles okay, keine weiteren Verletzungen.“ „Dass, was sie durchmachen musste, ist ja auch so schon schlimm genug!“ In diesem Moment, riss Ina Peters die Tür auf und stürmte in das Büro. „Ina, was ist denn...“, weiter kam Alex nicht. „Ist das wahr?“ Das Mädchen hielt den Kommissaren die hiesige Zeitung unter die Nase. „Kommissarin erschießt eigene Kollegin – Ehemann rächt sich!“, liest Michael laut vor. „Stimmt das?“, fragt Ina Peters erneut, nun laufen ihr Tränen die Wangen herunter. „Nein, dass stimmt nicht. Bei dem Bankraub hat einer der Täter auf die Freundin deines Vaters geschossen und nicht meine Kollegin und ja dein Vater wollte sich an unserer Kollegin rächen, doch wir konnten ihn stoppen.“, versucht Gerrit die Situation zu retten. „Was hat er mit ihnen gemacht?“ Ina Peters schaute Alexandra Rietz mit großen Augen an. „Ähm...naja er wollte...er hat mich geküsst und...dann hat ihn das SEK gestoppt!“ „Wollte er sie...?“ „Ich weiß es nicht Ina!“ „Ich hasse ihn. Dieses Schwein. Mich... und beinahe auch noch sie!“ Alex nahm Ina Peters in den Arm. „Wollen wir mal in Ruhe reden?“ Das Mädchen nickte. Michael und Gerrit verließen das Büro. „Er hätte das nicht tun dürfen. Es war so schrecklich und tat so weh.“ Alex nickte. Sie konnte sich denken wovon Ina sprach. „Ich konnte mich doch nicht wehren. Er lag wie ein nasser Sack auf mir. In dem Moment...habe ich einfach nur...versucht abzuschalten. Einfach nur da und doch ganz weit weg zu sein.“ Alex legte eine Hand auf das Bein des Mädchen. „Das tut mir alles so schrecklich Leid. Ich weiß nicht wie ich dir helfen soll, aber wenn du fragen oder Probleme hast, dann kannst du mich jederzeit anrufen, okay?“ Ina Peters nickte. „Hier hast du meine Karte.“ „Danke. Ich sollte jetzt auch besser gehen. Meine Tante wartet unten auf mich.“ Alex nickte. „Tschüss.“ „Melde dich, jederzeit. Tschüss.“ Kaum war Ina Peters draußen, betraten wieder Michael und Gerrit das Büro. „Und was hat sie gesagt?“ „Wie es ihr in dem Moment als er sie...ging und das es weh tat...“ Alex Augen wurden feucht. „Hey, Alex was hast du denn?“ „Ist schon okay!“ Die sonst so taffe, einzige Frau in ihrem Team, versuchte stark zu bleiben. Doch es gelang ihr nicht. „Wenn ich mir vorstelle, wie er sie...und dann zwei Tage später auch noch mich wollte...“ „Hey Kollegin. Es ist ja vorbei!“ „Nein Michael, dass ist es nicht und das wird es auch nicht sein, solange dieser Kerl noch lebt.“ „Alex, was willst du damit sagen?“
 
--> 13.09.07 16:11h
 
Sie schüttelte nur den Kopf. „Hey, mach keinen Scheiß, hörst du?“ „Michael, was denkst du denn von mir?“ Das war wieder ganz die „alte“ Alex. „Na, denn ist ja gut.“ „Leute, dann würde ich sagen, der Fall Peters kann jetzt zu den Akten!“, sagte Gerrit. „Ich muss noch mal weg, Jungs!“, sagte Alex überraschend. „Was? Äh, ja okay!“ Sie verließ das Büro ohne ein weiteres Wort. „Weißt du wo sie hin will?“, fragte Gerrit seinen Kollegen. Der schüttelte nur den Kopf.
 
>Bleib ruhig, Alex. Die merken doch gar nicht was du vor hast. Du marschierst da jetzt einfach rein und tust so, als ob nichts wäre.<
--> Dienstag, 18.09.2007 17.14h
An der JVA angekommen, parkte sie ihr Auto und lief zum Pförtner. Dort zeigte sie ihren Ausweis und wurde reingelassen. "Ich möchte zu Herrn Peters! Ich muss ihm noch ein paar Fragen zu seinen Straftaten stellen!", sagte Alex und zeigte selbstbewusst ihren Polizeiausweis vor. Der Beamte nickte und führte sie wortlos zu dessen Zelle. Dort angekommen, schloss er auf und ließ die Beiden allein. "Ahhh, die hübsche Kommissarin!", begrüßte Peters sie. (!!) "Du weißt ja gar nicht, was du deiner Tochter und mir angetan hast!", begann Alex gleich ihre Wut zu entladen. "Wieso? Es hatten doch alle Spaß an der Sache, oder etwa nicht?" "Sie sind doch krank!" "Ich hoffe der Richter sieht das genauso. Ich habe nämlich keine Lust mehr hier zu versauern!" "Das musst du auch gar nicht mehr!" Alex griff unter ihre Jacke und zückte ihre Waffe. "Was hast du denn vor, Süße? Möchtest du an meiner Stelle hier wohnen und vielleicht auch sterben?" "Sie haben alles kapputt gemacht!" "Jetzt wollen wir mal nicht sentimental werden!" Alex lief eine Träne die Wange runter. "Schweine, wie sie haben es nicht verdient auf dieser Welt leben zu dürfen!" Peters guckte sie schadenfreudig an. "Na los, schieß doch!", waren seine Worte. Da ging die Tür auf. Der Polizeibeamte stand in der Tür. Als er Alex´ Waffe sah, versuchte er die Situation zu lösen! "Frau Rietz. Jetzt seien sie doch vernünftig!" "Ich bin vernünftiger denn je!", keifte Alex ihn an, was eigentlich so gar nicht ihre Art war. Dann begann der Polizist zu telefonieren und Alex widmete sich wieder Peters zu. "Ich will dich genauso leiden sehen, wie du deine Tochter hast leiden lassen!", sagte sie mit tränenerstickter Stimme. "Was soll ich tun?", fragte Peters fröhlich. Alex verlor die Geduld. >Jetzt oder ich werde es nie tun.<, schos durch ihren Kopf. Sie zielte mit ihrer Waffe direkt auf Peters Brust. >Sein Herz darf nciht länger schlagen!< In dem Moment als Alex gerade abdrücken wollte, stand Michael in derTür. "Alex! Tu´s nicht!", sagte er,völlig ausser Atem. "Er ist es nicht wert!" "Aber, er weiß gar nicht was er seiner Toochter angetan hat und mir..." "Alex, der Kerl wird seine Strafe bekommen! Leg die Waffe weg!" "Ich kann nicht Michael!" "Alex mach keinen Scheiß..." Alex drehte sich zu Michael um, sie schaute ihm tief in die Augen. "Es tut mir Leid!", sagte sie und wollte sich gerade wieder Peters zuwenden, als Michael ihr die Waffe aus der Hand schlug. Wenige Meter vor dem Beamten kam sie zu erliegen. Dieser nahm sie auf und zerrte Alex und Michael aus der Zelle und verriegelte die Tür hinter den Beiden. Alex lag weinend in Michaels Armen. "Ist ja gut, Liebelein!" Sie schlcuhzte nur noch. "Alex, du bist das wichitgste in meinem Leben. Tu sowas bitte nie, nie wieder!" Er nahm ihren Kopf und schaute ihr in die Augen. Dann näherten seine Lippen, sich den ihren. "Ich liebe dich auch!", stieß Aley noch hervor, bis Michael sie sanft küsste.
 
Wird Alex für ihre fast begangene Straftat büßen müssen?
Nein, denn unter den schweren Umständen unter denen sie zu leiden hatte, wurde ihr noch eine Chance gegeben. Hinterher bereute sie was sie gedacht hatte zu tun. Seit einigen Wochen, lebt sie sogar mit Michael zusammen. 
 
  
© Maya
 

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