Fälle, die zur großen Liebe führen
Die Kollegen und Kolleginnen des K11, hatten vor an einem Wochenende von Freitagmorgen bis Sonntagabend an einem Survivaltraining teilzunehmen. Alle hatten ihre Sachen schon gepackt, darunter auch unsere Kommissare Alexandra Rietz, Michael Naseband und Gerrit Grass. Gerrit war bereits mit seinem Auto am Freitagmorgen zum Treffpunkt gefahren, während Michael noch auf dem Weg war, Alexandra Rietz abzuholen.
Als er ankommt, klingelt Michael an der Haustür des Wohnhauses in dem Alex wohnt. Aus der Sprechanlage kam die stimme von Alex: „Ja?“ Darauf antwortete Michael: „Hi Alex ich bin’s, Michael! Bist du fertig?“ „ Ach hallo Michael, bist du nicht ein bisschen zu früh? Ich bin gleich fertig. Komm doch erstmal hoch!“ Alex drückt auf den Türöffner und nachdem Michael die Treppe hoch gehetzt war, sah er Alex in der Tür ihrer Wohnung stehen. Ihre Haare waren noch nass und Alles was sie anhatte - war ein Handtuch.“ Oh, -Kollegin, willst du mir jetzt einen Striptease vorführen oder was?“ fragte Micha mit einem Grinsen auf der Backe. Alex, die ebenfalls grinsen muss sagte: „Ja klar! Das hättest du wohl gerne! Ich zieh mir nur noch kurz was an und föhn mir schnell die Haare. Wenn du willst kannst du schon mal meine Sachen in dein Auto bringen. Haaaallo,- Michael?“ Er war in Gedanken versunken und Alex musste heftig mit ihrer Hand vor seinen Augen wedeln bis er wieder anwesend war. „Äh, klar mach ich doch gern!“ schreckte Micha aus seinen Gedanken hoch.
Alex wollte schon zurück in ihr Bad laufen drehte sie sich doch noch mal um:„Gut, wenn du sie runter getragen hast kannst du ja wieder hoch kommen und im Wohnzimmer warten, ich lass die Tür schnell offen, aber beeil dich!“ „Ja, klar.“ Alex drehte sich um und lief in Richtung Bad. Michael sieht ihr nach. Ihm wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen als er Alex nur im Handtuch vor sich sah. Schon seit sie im K11 arbeitete, hatte er ein Auge auf sie geworfen. Doch er dachte, dass sie ihn nur als guten Freund oder Kollegen sah und war dann meistens ziemlich verzweifelt wenn er über Alex und sich nachdachte. Doch dass Alex ihn nur als guten Kollegen sah war schon lange nicht mehr so und auch Alex war in der Zeit in der sie jetzt schon im K11 arbeitete aufgefallen, dass Micha, wie sie ihn immer nannte, ein echt süßer Kerl war.
Nachdem er die Sachen von Alex in sein Auto gebracht hatte, lief er wieder zu ihrer Wohnung und setzte sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Nach langen weiteren zehn Minuten kam Alex endlich, wie immer super gestylt aus ihrem Bad. „Oh man, endlich! Kannst du mir mal sagen warum ihr Frauen eigentlich immer so lange im Bad braucht? Jetzt hast du schon extra kurze Haare und trotzdem brauchst du eine halbe Ewigkeit! “ scherzte Michael schon wieder lachend. „Ach Micha, reg dich nicht auf! Kommst du jetzt?“ antwortete Alex grinsend und war schon auf den Weg ins Treppenhaus. Beide gingen nebeneinander die Treppe des Wohnhauses herunter bis sie endlich am Auto des Kommissars angekommen waren.
Doch Alex fiel bevor sie endlich losfahren konnten noch etwas ein: „Ach, wartest du noch kurz, ich muss nur noch schnell meine Mülltonne rein holen, die Müllabfuhr war vorhin da.“
Und Michael antwortete ihr grinsend:„Klar, aber beeil dich, wir sind sowieso schon spät dran. Ich will nicht schon wieder als letztes ankommen. Außerdem wartet dein Gerritschatzi bestimmt schon sehnsüchtig auf dich!“ Michael sagte andauernd so was. Er wollte nicht dass Alex merkt dass er in sie verliebt war, denn Michael war einfach zu feige, Alex seine Liebe zu gestehen. Während Alex die Mülltonne zurück in den Hof schiebt, stellt sie erstmal den dummen Spruch von Michael richtig. „Also. Erstens ist Gerrit nicht mein `Schatzi` und zweitens waren wir noch nie letzter!“ Michael sieht das ganz anders…“ Das stimmt doch überhaupt nicht, beim Som…!“ Plötzlich ruft Alex, zu Michael: „Micha, komm mal bitte kurz. Da stimmt was nicht. Ich glaub die Müllabfuhr hat vergessen meine Tonne auszulehren. Die ist irgendwie schwer!“ Noch bevor Michael bei Alex ankommt, klappt sie den Deckel auf. Zitternd sackt Alex in die Knie und kann sich grade noch am Mülltonnenrand festhalten um nicht umzukippen. Alles was sie jetzt noch raus bekam war ein leises „Oh Gott.“, während sie ihre Augen fest zukneift und sich die Hände vor den Mund hält. Ihr wurde plötzlich übel und schwarz vor Augen. Sofort rennt Michael zu ihr um sie wieder aufzurichten. „Alex was ist denn geht’s dir gut, du bist auf einmal so blass!?“ Der Kommissar nimmt seine Kollegin liebevoll in den Arm. Michael macht den Deckel auf und erschrickt ebenfalls. Besorgt fragte er sie: „Kanntest du den Mann?“ Alex bekam keinen Ton heraus. Nochmals fragte Michael seine immer noch kreidebleiche Kollegin ob sie den Mann kannte. Alles was er von ihr als Antwort bekam, war ein leichtes Nicken. Michael nahm sie noch fester in den Arm und spürte ein leichtes Kribbeln, das durch seinen ganzen Körper schoss. So nah war er seiner Kollegin noch nie gewesen. Alex begann leise zu schluchzen.
In der Tonne war eine Leiche.
Michael drückte Alex ganz fest an sich „Wir gehen jetzt erstmal zurück in deine Wohnung und ich koch dir einen Tee, vielleicht fühlst du dich dann ein bisschen besser und möchtest mir die ganze Geschichte erzählen.“ Michael stützte Alex so gut er konnte ab und sie gingen beide aneinander festhaltend in die Wohnung zurück. Drinnen angekommen, zieht Michael seiner schneeweißen Kollegin die Schuhe und ihre Jacke wieder aus und setzte sie behutsam auf ihr Sofa. Er deckte sie mit einer Decke zu und ging in die Küche um seine Kollegen und die Spurensicherung zu informieren und Alex einen Tee zu kochen. Als er mit dem heißen Tee ins Wohnzimmer zurückkommt, sitzt Alex den Kopf in die Hände gelegt, weinend auf ihrem Sofa und es schien Michael so, als würde er auch gleich weinen müssen. Sie tat ihm leid. Michael fühlte, dass Alex ihn jetzt brauchte. Er setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm. Alex legte ihren Kopf auf Michaels Schoß und er strich ihr sanft über die Haare um sie zu beruhigen. Irgendwie war Michael froh, Alex in dieser Situation trösten zu können. „Meinst du, du kannst mir erzählen wer der Tote in deiner Mülltonne war?“ fragte Michael seine Kollegin behutsam. Er strich ihr immer noch über ihre blonden Haare. Michael merkte, dass Alex ihren Kopf drehte, so dass sie ihn ansehen konnte. Mit einem völlig leeren Blick, starrte Alex in Michaels Augen und begann zu erzählen…„Es war Leon. Ich habe ihn vor 3 Wochen an einem Abend in einer Bar kennen gelernt. Er war mir von Anfang an sympathisch und wir verstanden uns super. Später haben wir dann sogar miteinander getanzt, und-“, Michael spürte einen leichten Stich in seiner Brust. Eifersucht.
Alex begann wieder lauter zu schluchzen. Er versuchte sie so gut es ging zu beruhigen. „Schschsch…“ Sanft strich er ihr wieder über ihre Haare. Alex erzählte weiter… „Und dann haben wir uns sogar geküsst. Nachdem wir uns dann öfters getroffen hatten, haben wir uns beide ineinander verliebt. Seit gestern waren wir zusammen.-“
Michael war geschockt als er das hörte. „Warum hast du mir denn das nie erzählt, ich hätte mich echt für dich gefreut!“ „Das hätte ich dir doch nicht antun können. Denkst du ich merk nicht, dass du mich andauernd von der Seite anguckst, mich heimlich beobachtest und anhimmelst und das schon seit ich bei euch im K11 arbeite?“
Michael war nur noch erstaunt von seiner Kollegin. Sie wusste die ganze Zeit dass er mehr für sie empfand. Alex begann leicht zu grinsen, als sie sah wie Michael fast die Kinnlade herunterfiel. Sie strich ihm schnell über seine Glatze und sprang auf um sich noch was zutrinken zu holen und sich die Nase zu putzen. Michael saß da wie ein begossener Pudel. Sie wusste es die ganze Zeit? Warum hat sie nur nie etwas gesagt? Aber über das zu reden war später auch noch Zeit. Jetzt war es erstmal wichtiger, dass Alex sich wieder beruhigte und dass es ihr bald wieder besser ging. Alex kam zurück, setzte sich wieder aufs Sofa und lehnte sich an Michaels Schulter. Nachdem sie lange Zeit einfach nur schweigend dasaßen, brach Alex ihr schweigen. „Könntest du mich jetzt vielleicht ein bisschen allein lassen? Ich glaube ich brauche jetzt Zeit zum nachdenken.“
Michael war einverstanden. Zwar wäre er gerne noch geblieben um seine Alex zu trösten, aber er sah ein dass es jetzt doch besser war zu gehen.
Denn auch er brauchte Zeit zum nachdenken. „Klar, aber wenn du noch was brauchst, dann ruf mich an, ja!? Ich bin dann im Büro.“ Alex sagte noch schnell: „Danke noch mal.“ „Bitte, war doch keine Ursache. Also tschau, ruh dich noch aus bis es dir besser geht. Ich sag dem Chef schon bescheit.“ entgegnete ihr Michael und drehte sich um, um zu gehen. „Micha, komm mal her.“ Sagte Alex ihm leise nach. „Was denn?“ fragte Michael kurz bevor er die Wohnungstür hinter sich schloss. Er drehte sich um und lief noch mal zurück zum Sofa. Alex zog ihn zu sich herunter, umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie flüsterte ihm leise ins Ohr. „Danke dass du für mich da bist.“„Da…d…das mach ich doch gern.“ Entgegnete ihr der verwirrte Michael der jetzt schnurstracks mit hochrotem Gesicht aus der Wohnung ging und leise die Tür hinter sich schloss. Auf der ganzen Autofahrt dachte er über das gerade Geschehene nach, bis er endlich im K11 ankam. Er öffnete die Tür zum K11 und sah…. „Gerrit? Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst beim Survivaltraining“ „Ja das dachte ich eigentlich auch, aber ich lass euch doch jetzt nicht allein, vor allem Alex nicht. Die Kollegen von der Spurensicherung haben mir schon erzählt, dass Alex den Toten kannte.“ sagte Gerrit mit einem besorgten Gesicht.
Michael erklärte Gerrit die Lage. „Die beiden waren seit zwei Tagen ein Paar. Fast perfekt und jetzt das. Ich hätte es ihr echt gegönnt.“ „Oh man die arme Alex. Wie geht’s ihr denn?“
„Naja, den Umständen entsprechend. Sie ist ziemlich down. Ist ja auch nicht grade die sanfteste Art, vom Tot seines Geliebten zu erfahren. Sie hat ihn in ihrer Mülltonne gefunden.“ klärte Michael Gerrit weiter auf. „Was? Das gibt’s doch nicht und das passiert unserer Alex.“ „Du reagierst fast wie ich. Als ich in die Mülltonne geschaut habe, hätte ich fast selber mitgeheult. Sie hat mir so leit getan.“ Gerrit konnte jetzt nicht mehr viel sagen außer “ Mmhh, kann ich verstehen.“
Die Tür geht auf…. „Alex? Wolltest du dich nicht noch etwas hinlegen?“ Michael schaute entgeistert zur Bürotür in der Alex stand. „Eigentlich schon, bloß ich konnte jetzt doch nicht allein sein. Bei euch fühl ich mich irgendwie wohler als allein zu Hause.“ Gerrit fragte sie vorsichtig, während er sie in den Arm nimmt: „Bist du dir sicher, dass du schon wieder arbeiten kannst?“ „Ja, ich denke schon. Wenigstens könnt ihr mich dann ablenken. Zu Hause heul ich sowieso nur die ganze Zeit. Ach ja, danke noch mal Micha, wegen vorhin.“
„Geht schon klar Kollegin.“ antwortete Michael nur, obwohl er gerne noch mehr gesagt hätte. Doch das hatte er sich dann doch lieber verkniffen, jetzt wo Gerrit doch dabei war. Gerrit ließ Alex wieder aus seiner Umarmung los, was Michael enorm erleichterte, und sie rief mit schon wieder einigermaßen normaler Stimme zu ihren zwei Kollegen. „Also Jungs, dann mal ran an die Arbeit. Dieses Schwein das meinem Leon das angetan hat, soll nicht ungestraft davon kommen!“
Auch Michael war froh dass Alex wieder fast die Alte war: „Das ist schon eher wieder unsere Alex, nicht wahr Gerrit?“ „ Ja, ich bin echt froh, dass du gekommen bist, Alex. Das mit der Ablenkung ist nämlich gar keine schlechte Idee.“
Das Telefon klingelt und sofort schnappt sich Michael den Hörer: „Naseband, K11.“ Am anderen Ende der Leitung meldet sich der Doc: „ Hallo Michael!“
„Ah, hallo Doc! Moment ich stell kurz auf laut, -. Bin wieder da. Also dann, schieß mal los.“ rief Michael in den Hörer. „Der Mann heißt Leon König und wohnt in der Kapuzinerstraße 16a). seine Wohnung wird bereits observiert. Er müsste schon ca.3-4 Stunden tot gewesen sein bevor ihr ihn gefunden habt, also um ungefähr…. (zögert) 3:00 Uhr. Er ist wahrscheinlich erwürgt worden, wegen den Hämatomen an Hals und Luftröhre. Außerdem haben wir in seiner rechten Hosentasche, zweihundert Gramm Kokain gefunden.“
„Was? Das gibt’s doch nicht.“ Mit einem besorgten Blick schaut er zu Alex, die kurz davor ist, wieder in Tränen auszubrechen und sich die Hände vors Gesicht hält und einen tiefen Seufzer los lässt, während sie sich mit ihren Ellebogen auf ihren Schreibtisch stützt. Michael macht schnell den Lautsprecher aus. Gerrit nimmt Alex in den Arm und versucht sie zu trösten während Michael sein Gespräch zu Ende führt. Der Doc redet am Telefon weiter. „Ach ja wie geht es eigentlich Alex?“ „Den Umständen entsprechend. Sie ist aber schon wieder im Büro.“ Michael versuchte sich kurz zu fassen um das Telefonat so schnell wie möglich zu beenden, denn er wollte sich jetzt eigentlich lieber um seine Alex kümmern.
Der Doc fragte nicht mehr weiter nach und sagte nur noch: „Wünsch Alex mein Beileid und gute Besserung.“ „Klar mach ich, also tschau.“ Das mit dem Beileid ließ Michael lieber bleiben, da Alex ja bereits wieder weinte. Sie saß auf dem schwarzen Ledersofa, das im Büro stand. Michael und Gerrit versuchten, jeder von einer Seite, Alex zu trösten. Bis Gerrit leise zu Alex sagte: „Alex, hör zu, du kannst ruhig nach Hause fahren und dich ausruhen oder dich wenigstens hier noch ein bisschen aufs Sofa legen. Wir schaffen das schon mal ohne dich.“ „Na gut, ich leg mich hier noch ein bisschen aufs Ohr.“ Michael war insgeheim froh dass Alex hier blieb. So konnte er sich um sie kümmern und er wusste immer wie es ihr ging. Michael beugte sich über sie und streichelte ihr sanft über die Haare.
„Na siehst du. Wenn du dich ein bisschen ausgeruht hast, geht’s dir bestimmt bald besser. Gerrit, holst du eine Decke, dann kann sich Alex zudecken.“ Anscheinend lag auch Gerrit sehr viel daran dass es Alex gut ging. „Klar bin schon weg.“
Als Gerrit dann endlich das Büro verlassen hatte um eine Decke für seine Kollegin zu holen, begann Alex mit erschöpfter Stimme Michael etwas zu zuflüstern. „Michael, vorhin als ich gesagt hab ich brauch Zeit zum Nachdenken, da hab ich über uns nachgedacht.“
„Über uns?“ entgegnete Michael ihr erstaunt und war aber sofort wieder still, denn er wollte unbedingt hören wie der Satz weitergehen würde. „Ja. Ich hab drüber nachgedacht, ob wir…..“ In diesem Augenblick in dem sie gerade weiter flüstern wollte, kam auch schon Gerrit mit der Decke zurück. „Hier, die Decke.“ Ein „Danke.“ War das einzige was Michael jetzt sagte, denn er war sich sicher das das Ende des Satzes bestimmt mit mehr als nur Kollegen-sein zu tun hatte. Gerrit verstand anscheinend dass er störte und flüsterte leise:„Ich sag schnell dem Staatsanwalt bescheid, dass er später mal nach Alex schauen soll.“ „ Ja mach das. Ich bleib hier bis sie eingeschlafen ist.“ Antwortete Michael schnell und wandte sich schnell wieder Alex zu. Ihr waren bereits die Augen zu gefallen. Immer noch lag ihr Kopf an der Schulter von Michael gelehnt. Langsam versuchte er ihren Kopf behutsam auf ein Kissen zu legen. Sie war wunderschön wenn sie schlief. Michael konnte mit seinen Blicken gar nicht mehr von ihr ablassen. Ja, sie war wirklich wunderschön. Ihre Haare, ihre Augen, sie sah wirklich bezaubernd aus. Während Michael sie so betrachtete, strich er ihr sanft über ihre kurzen blonden Haare, bis er sicher war, dass sie eingeschlafen war.
Michael hoffte, dass Alex, wenn sie wieder wach ist, den angefangenen Satz von vorhin weiterführen würde. Langsam stand Michael auf und ging raus um zu schauen wo Gerrit ist. Als er ihn endlich beim Staatsanwalt gefunden hatte, gingen beide zu Michaels Auto und fuhren los um der Familie des Toten die traurige Nachricht zu überbringen. Währen der Autofahrt fing Gerrit mit einem Thema an über das Michael gar nicht gerne redete.
„Sag mal Michael, kann es sein dass du für Alex mehr empfindest als Freundschaft?“
Michael hätte nicht gedacht dass das jemals jemandem auffällt. Vor allem Gerrit! „Was soll das denn jetzt heißen?“ Aber Gerrit fragte trotzdem weiter. „Naja, ich meine dass du ziemlich in Alex verliebt bist. So kommt das alles zumindest rüber.“ Michal gab sich geschlagen, denn er hatte keine Lust auf die vielen weiteren Fragen. „Na schön. JA, ich bin in sie verliebt. Und JA, schon seit sie bei uns arbeitet. Mensch Gerrit, du weißt ja nicht wie das ist. Ich muss die ganze Zeit nur an sie denken, habe keine freie Minute mehr. Nicht mal nachts, ich denk dauernd an sie. Ich muss sie ständig von der Seite anschauen und dann hat sie’s sogar gemerkt, wie sie mir heute früh gesagt hat. Man Gerrit, ich weiß jetzt überhaupt nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Ich meine sie hat heute ihren Geliebten tot gefunden, heult die ganze Zeit und ich weiß nicht, sie hat gesagt sie hat über sich und mich nachgedacht wie sie allein zu Hause war. Ich glaube sie empfindet auch mehr für mich. Ich hoffe es zumindest. Aber ich kann sie jetzt auch nicht so überrumpeln…“
„Oh man Michael! Beruhig dich mal wieder. Hab ich’s mir doch gedacht. Das hätte ja sogar ein Blinder mit Krückstock gesehen, dass du was von Alex willst. Außerdem wärt ihr echt ein süßes Paar! Aber weißt du Michael, ich glaube Alex ist auch gar nicht so uninteressiert an dir.
Mir ist nämlich schon öfters aufgefallen, dass sie lieber mit dir Feierabend macht oder ein Bier trinken würde, als mit mir, sie traut sich bloß nichts zu sagen.“ Erklärte Gerrit grinsend.
„Meinst du? Sag ihr das bloß nicht was ich dir erzählt habe. Klar, weiß sie’s schon, aber trotzdem.“
„Klar, aber gut dass du’s mir gesagt hast…“ Nach diesen Worten war das große Schweigen ausgebrochen und Gerrit dachte nach, zwar gönnte er es seinem Freund, dass er sein Glück mit Alex versuchen wollte, war aber trotzdem ein wenig eifersüchtig auf ihn. Er entschloss Alex und Michael ein bisschen auf die Sprünge zu helfen… Als sie endlich am Haus der Mutter des Toten ankamen, war die ganze Sache wieder vergessen. Michael und Gerrit liefen hintereinander zur Haustür und klingelten. Eine etwas rundlichere Frau öffnete ihnen die Tür.
„Ja, was kann ich für sie tun?“ „Naseband mein Name, wir sind von der Kripo. Das ist mein Kollege Herr Grass. Wir kommen wegen ihrem Sohn.“ „Kommen sie doch erstmal rein.“ Die pummelige Frau ließ die Kommissare in ihr Haus, wo sie sich in die Küche stellten. „Also, Frau…“
„König, Gerda König.“ „Gut Frau König, wie schon gesagt, es geht um ihren Sohn. Wir haben ihn heute früh ermordet aufgefunden.“ klärte Michael die Frau auf. „Was?“ taumelnd
Setzt sich die Frau auf einen Küchenstuhl und hält sich ihre Hände vor die Augen. Gerrit der schon wieder den Helferinstinkt in sich verspürte fragte die Frau sofort: „Geht’s? Wollen sie vielleicht ein Glas Wasser?“ „Nein danke, aber würden sie mich jetzt etwas alleine lassen?“
Doch Michael musste ihr noch eine Frage stellen. „Haben sie vielleicht eine Idee wer der Mörder ihres Sohnes sein könnte?“ Die Frau sah jetzt noch erschrockener aus. „Nein, ich habe ja leider nicht viel von seinem Leben mitgekriegt. Wenn ich nicht immer mal bei ihm angerufen hätte und ihn gefragt hätte wie es ihm geht, hätte er sich nie gemeldet. Wissen sie, seine Familie war ihm eigentlich meistens ziemlich egal.“ „Gut, danke das war’s dann fürs erste, wenn ihnen noch etwas einfällt, rufen sie uns an, warten sie meine Telefonnummer…“
Gerrit zieht schnell seine Visitenkarte aus seiner Jacke und gibt sie der immer noch völlig verwirrten Frau. Sie verabschieden sich und fahren beide zurück ins Büro.
Dort angekommen wollten sie die Tür extra leise öffnen, da Alex ja noch auf der Couch schlafen müsste. Aber als sie beide leise ins Büro schauten, war Alex schon wieder putzmunter. „Hi Jungs, na wie war’s? Habt ihr was rausgefunden?“ „Hey Alex schon wach? Nee ehrlich gesagt sind wir noch nicht weiter gekommen, die Mutter konnte auch nicht viel sagen. Geht’s dir besser?!“ fragte Gerrit neugierig während er grinsend zu Michael schaute, der ihn mit einem warnenden Blick zurück wies. Alex bemerkte das zwar dachte aber nicht weiter drüber nach und begann zu erzählen… „Ach ja wisst ihr was, MEIN Leon, war gar nicht so nett und anständig wie er mir gegenüber immer behauptet hat. Er war ein Ex-Knacki. Tja und dass er mit Drogen gedealt hat, hat er mir natürlich auch nicht erzählt. Er war vor sieben Jahren in einen Raubmord verwickelt. Leon war sechs Jahre im Gefängnis wegen Beihilfe zu Mord. Unsere Kollegen konnten aber nur ihn fassen, seinen Chef ist ihnen durch die Lappen gegangen. Der Chef wird mit der Kohle abgehauen sein und liegt jetzt wahrscheinlich am Ballermann. Wie immer.“
„Was, Leon war im Gefängnis? Na toll. Dann hätten sämtliche Leute ein Motiv. Wir haben ja bis jetzt noch nicht viele Infos…“ Michael wurde durch sein klingelndes Telefon gestört, er nahm ab. „Naseband, K11.“ „Ja, hallo hier ist noch mal Frau König mir ist noch was eingefallen. Mein Ex- Mann…..naja… ich weiß jetzt nicht ob sie das interessiert …er hat mir Rache geschworen weil ich mich damals von ihm trennen lassen wollte. Ich habe ziemlich viel Provision bekommen das hat ihn geärgert. Er macht mir schon seit Jahren die Hölle heiß. Andauernd schickt er mir zu Weihnachten und Ostern Karten in denen Drohungen stehen. Von wegen ICH hätte ihm sein Leben zerstört und so. Ich wusste nicht ob das wichtig für sie ist, aber ich habe trotzdem mal angerufen.“
Michael war sichtlich erleichtert als er das hörte. „Danke Frau König, wir können echt jeden Hinweis brauchen! Also auf Wiederhören.“ „Tja, Leute“, sagte Michael mit einem Grinsen im Gesicht, „Ich glaube es kommen nur zwei Leute als Täter in Frage. Der Ex-Knacki, also sein damaliger Chef, weil Leon vielleicht versucht hat die Hälfte von der Beute abzubekommen, die sie damals geklaut haben, vor sieben Jahren, oder der Ex-Mann von Frau König, der wahrscheinlich auch der Vater von Leon König war. Sein Motiv wäre Rache.“ „Gut, dann lasst uns doch eine Großfandung rausgeben nach diesen beiden. Gerrit machst du das.“ Gerrit hatte gemerkt dass die beiden kurz alleine sein wollten und verließ das Büro um die Fandung rauszugeben. Während dessen im Büro… „Also…der Satz von vorhin, ich wollte sagen, dass ich über uns beide nachgedacht habe. Ich wollte dir sagen dass ich mehr will, als ein freundschaftliches Verhältnis.“ „Ja, weißt du, so denke ich auch schon lange. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich, Alex. Ich träume nachts von dir, jeden Tag im Büro muss ich stumm neben dir sitzen und konnte es dir nicht sagen. Alex, “ Michael lief zu Alex und nahm ihre beiden Hände. Sie stellte sich hin und schauten sich tief in die Augen.
„ Alex, ich liebe dich. Das hätte ich dir schon viel….“ Zu mehr kam Michael nicht, denn Alex legte liebevoll ihre Hand um seinen Hals und küsste ihn. Ihre Lippen berührten sich zart. Beide genossen diesen Augenblick. Ihr küssen ging langsam in knutschen über. Alex nahm Michaels Hand und legte sie an ihre Hüfte. Auch sie hielt sich jetzt an ihm fest. Dieser Zeitpunkt sollte niemals enden doch leider war dies schon der Fall. Gerrit kam ins Büro und war sichtlich überrascht über das was er sah. „Michael… Wow, ihr passt echt total gut zusammen. Trotzdem, fahrt ihr beiden Turteltäubchen mit? Wir haben unseren Täter. Ich erzähls euch im Auto.“ Michael ließ Alex schnell los, die sich auch schnell wieder aus der zärtlichen Umarmung befreite. Alex Gesichtfarbe hatte sich leicht ins rosa verändert. Michael räusperte sich und schaut zu Alex: „ Klar kommen wir mit.“ Während Alex noch schnell, auf die Toilette gegangen war, war Gerrit schon wieder ziemlich neugierig geworden. „Mensch Michael, das ist jetzt aber schnell gegangen mit dir und Alex! Du Draufgänger. (kickt ihm leicht mit dem Ellebogen in die Seite) Aber, schön ich freu mich echt für euch!“
„Danke Gerrit, pssst… sie kommt!“ Das war Michael ganz recht, dass Alex genau jetzt wieder von der Toilette zurück kam, da brauchte er wenigstens nicht mit Gerrit weiter über dieses Thema reden. Jetzt stiegen alle drei so schnell sie konnten in den Wagen von Gerrit, der ihnen erzählt wer der Täter war. „Also. Der Ex-Knacki kanns nicht gewesen sein, der sitzt schon wieder. Der Vater war’s. Beziehungsweise eben nicht der Vater. Die Mutter von Leon muss ihren Mann damals betrogen haben. Leon ist nicht von ihm. Wir haben die DNA von Leon und die von seinem „Vater“ verglichen, sie stimmt nicht im Geringsten überein. Ach ja, Leon’s Vater ist bei uns schon in den Akten wegen mehreren Drogendelikten, daher haben wir seine DNA.“ Alex war erstaunt und sagte jetzt mit einem Grinsen auf der Backe:
„Wow, Gerrit, da hast du ja ganze Arbeit geleistet während wir geknutscht haben!“ Sie schaut lächelnd zu Michael der ihr einen Handkuss zuwirft. Eigentlich sollte das ja ein Spaß sein, mit dem Handkuss. Gerrit und Alex lachten, Michael sah das aber in sich anders. Denn seine Liebe zu Alex war echt und die von Alex auch, das hatte sie ihm ja gesagt.
Wenig später kamen die drei dann gut gelaunt am Haus des Verdächtigen an und klingelten, worauf sie erstaunlicher Weise sofort hereingelassen wurden. Die Arbeit die jetzt noch übrig blieb, war Kinderkram. Der Mann gab seine Tat relativ schnell zu und unsere Kommissare mussten ihn nur noch abführen.
Harald König wurde wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Bis heute sind Alex und Michael das Traumpaar im K11. sogar der Staatsanwalt hatte nichts dagegen, (von wegen dann herrsche ein schlechtes Arbeitsklima J !) Alle drei verstanden sich wie immer super.
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